Wunstorf: Luftwaffe muss Sudan-Rettungsmission abbrechen
Aus Wunstorf (Region Hannover) sind am Mittwoch Flugzeuge zu einer Rettungsmission in den Sudan gestartet. Aufgrund der angespannten Lage mussten die Militärtransporter vom Typ A400M allerdings wieder umkehren.
Die Mission wurde am Mittwoch nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa wegen Kämpfen in der Hauptstadt Khartum gestoppt. Die Maschinen waren am frühen Morgen auf dem Fliegerhorst in Wunstorf gestartet, die Bundeswehr wollte aufgrund der Sicherheitslage im Sudan deutsche Staatsbürger mit Bundeswehrmaschinen ausfliegen. Der Plan sah vor, die Menschen auf dem umkämpften Flughafen in Khartum abzuholen und dann über den Luftwaffenstützpunkt Al-Asrak in Jordanien nach Deutschland zu bringen. Auch weitere Nationen machten sich am Mittwoch bereit, Staatsangehörige nach Möglichkeit aus dem Land zu holen.
Kämpfe zwischen mächtigsten Generälen ausgebrochen
Nach Angaben einer Sprecherin des Auswärtigen Amtes hatten sich in der sogenannten Krisenvorsorgeliste eine "niedrige dreistellige Zahl" deutscher Staatsangehöriger im Sudan registriert. Die Zahl schwanke in derartigen Konfliktsituationen erfahrungsgemäß sehr stark. Am Samstag waren im Sudan Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten ausgebrochen. Seit einem gemeinsamen Militärcoup 2021 führen De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, und sein Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF), das Land im Nordosten Afrikas.
UN: Derzeit weder Wege in den noch aus dem Sudan
Der Luftverkehr ist zum Erliegen gekommen, es wurden bereits mehrere Passagiermaschinen zerstört. In der Nähe des Flughafens wird mit schwerer Artillerie gekämpft, auch Flugabwehrraketen sind Berichten zufolge in Khartum im Einsatz. Nach Angaben der UN gibt es derzeit weder Wege in den noch aus dem Sudan, auch internationale Vermittler können derzeit nicht einreisen. Laut Nichtregierungsorganisationen können auch keine dringend benötigten medizinischen Güter ins Land gebracht werden.