Wohl erster Kältetoter in diesem Winter in Hannover
Am Montagabend hat es am Hauptbahnhof Hannover wohl den ersten Kältetoten gegeben. Der Rollstuhlfahrer wurde von einer Streetworkerin vor der Drogenhilfe-Einrichtung "Stellwerk" gefunden.
Wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtet, war der 51-Jährige zunächst noch ansprechbar. Nach einer Erstversorgung im Rettungswagen wurde der Mann ins Krankenhaus gebracht, wo er kurze Zeit später starb. Nach Angaben der Polizei ging es dem 51-jährigen Mann gesundheitlich schlecht; es gibt keine Hinweise auf Fremdverschulden oder Gewalteinwirkung.
Kältebus nur an drei Tagen in der Woche im Einsatz
In Hannover können Menschen auf der Straße zu Kontaktläden, Notunterkünften und auch Kältebussen gehen, wo sie mit warmem Essen und Getränken, Winterkleidung und warmen Schlafsäcken versorgt werden. Die Johanniter schalten an den Einsatztagen des Kältebusses (montags, mittwochs und freitags) nachmittags eine Servicerufnummer (0800) 084 84 88 frei. Dort können Schlafstellen angeboten werden oder Treffpunkte von Menschen ohne Obdach gemeldet werden.
Kontaktläden nur stundenweise geöffnet
Problem ist aber, dass die Kontaktläden nur stundenweise geöffnet haben, auch wenn manche im Winter auch nachts öffnen. Allerdings geschieht dies dann auch nicht immer täglich. Genauso sind die Kältebusse nicht jede Nacht unterwegs - und dann meistens auch nur in der Innenstadt. Die Schlafunterkünfte werden nach NDR Informationen zudem von vielen Obdachlosen gemieden - aus Angst davor, bestohlen oder Opfer von Gewalt zu werden. Demnach fühlen sich vor allem Frauen dort nicht sicher und Hunde sind in vielen Unterkünften auch nicht erlaubt. Corinna Heinemann von der Drogenhilfe STEP sagte dem NDR Niedersachsen, dass es helfen könnte, wenn es mehr Angebote gibt, die auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten sind.