Weiter in Japan vermisst: 40 Gegenstände von Burgdorfer gefunden
Ein in Japan verschwundener Mann aus Burgdorf gilt weiter als vermisst. Laut örtlicher Polizei wird in alle Richtungen ermittelt. Dass Ausländer vermisst werden, ist in Japan äußerst selten. Das Land gilt als sicher.
Der NDR Niedersachsen hat am Mittwoch mehrfach mit der zuständigen Polizei in Wakayama telefoniert. Es könne alles passiert sein, hieß es seitens der dortigen Beamten. Weder ein Unfall noch eine Entführung wird ausgeschlossen. Die Polizei arbeitet mithilfe einer Dolmetscherin eng mit der Familie zusammen. Auch mit dem deutschen Konsulat in Japan hat die Familie nach Informationen von NDR Niedersachsen täglich Kontakt - ebenso mit dem Auswärtigen Amt. In den sozialen Netzwerken ist die Familie ebenfalls präsent - in der Hoffnung, den Vermissten schnellstmöglich zu finden, hieß es in einer schriftlichen Antwort auf Anfrage des NDR Niedersachsen.
Handy und Reisepass des Studenten gefunden
Mehr als 40 Gegenstände des 21-Jährigen wurden nach Informationen von NDR Niedersachsen mittlerweile gefunden. Eine Frau soll das Handy am 12. Oktober auf einem Gehweg nahe dem Fluss Kinokawa in der Stadt Wakayama gefunden haben. Das teilte eine japanische Journalistin mit. Auf einer Toilette sollen demnach weitere Gegenstände gefunden worden sein - darunter der Reisepass, Kleidungsstücke und eine Halskette des 21-Jährigen. Sein Rucksack und sein Portemonnaie seien bisher noch nicht aufgetaucht.
Japan gilt als sicheres Land
In der deutschen Botschaft in Tokio kann man sich an einen vergleichbaren Fall nicht erinnern, hieß es in einem Telefonat mit dem NDR Niedersachsen. Japan gilt als eines der sichersten Länder der Welt, Vermisstenfälle sind äußerst selten. Das letzte Mal hatte 2018 eine vermisste Französin für Schlagzeilen gesorgt: Die Touristin wurde bis heute nicht gefunden.
Deutsche Botschaft steht in Kontakt zur Familie in Burgdorf
Freunde des Studenten haben ebenso wie das deutsche Konsulat in Osaka bereits im Internet Suchaufrufe veröffentlicht. Der Fall ist dem Auswärtigen Amt nach eigenen Angaben bekannt. "Unsere Botschaft in Tokio steht mit Angehörigen und den lokalen Behörden in Japan in Kontakt", heißt es in einer Mitteilung.
21-Jähriger interessierte sich für die japanische Kultur
Der angehende Student war allein durch Japan gereist. Informationen des NDR Niedersachsen zufolge interessiert er sich seit einigen Jahren für die japanische Kultur, ist großer Fan der Studio-Ghibli-Filme und allgemein von Animes, also japanischen Zeichentrickfilmen. Der 21-Jährige wollte demnächst ein Studium beginnen und vorher Japan bereisen. Seine Reise hatte er am 20. September angetreten, dabei besuchte er unter anderem Tokio und Osaka.
Kameras in Wakayama sollen 21-Jährigen aufgenommen haben
Den Behörden zufolge hatte er sich zuletzt am Abend des 10. Oktober aus einer Bar nahe des Hafens in Wakayama bei Freunden gemeldet. Danach habe es keinen Kontakt mehr gegeben, das Handy war kurze Zeit später ausgeschaltet. Kameras sollen zeigen, dass er die Bar verließ. Einen Tag nach seinem Verschwinden hatte der 21-Jährige zurück nach Deutschland reisen wollen, wie Freunde berichten. Japanische Medien berichten, dass eine Videokamera Worm am Morgen des 11. Oktober am Bahnhof aufgenommen habe.