Vier Jahre lang im Namen des toten Vaters Gelder kassiert
Ein Ehepaar aus Hannover hat vier Jahre lang im Namen des verstorbenen Vaters des Ehemannes Sozialleistungen erschlichen. Der Schaden: 39.000 Euro. Dafür müssen sich beide vor dem Amtsgericht verantworten.
Aufgeflogen war der Betrug durch einen anonymen Brief an die Stadt Hannover im Frühjahr 2020, wie eine Sprecherin des Amtsgerichts am Montag bestätigte. Die Stadt prüfte die Vorwürfe erst intern und leitete das Schreiben dann an die Staatsanwaltschaft weiter. Ermittler durchsuchten daraufhin die Wohnung des Ehepaars. Wie die Sprecherin mitteilte, fanden sie unter anderem die Sterbeurkunde des 2016 in der Ukraine gestorbenen Vaters des Ehemannes. Daraufhin erhob die Staatsanwaltschaft Anklage wegen gewerbsmäßigen Betruges und Urkundenfälschung.
Auch Krankenkasse des toten Vaters missbraucht
Insgesamt vier Jahre hat das Ehepaar den Vater auf dem Papier am Leben gehalten. Denn anstatt den Todesfall der Stadt zu melden, füllten sie weiterhin die Anträge für dessen Grundsicherung aus und kassierten das Geld. Außerdem ließen sie eigene kieferchirurgische Eingriffe über die Krankenkassenkarte des Verstorbenen abrechnen. Der Prozess gegen das Paar beginnt Ende März.
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