Südschnellweg: Umstrittener Ausbau beschäftigt Experten
Beim umstrittenen Ausbau des Südschnellwegs in Hannover soll stärker auf den Umweltschutz geachtet werden. Fachleute sollen sich der Kritik an dem Verkehrsprojekt annehmen.
Niedersachsens stellvertretende Ministerpräsidentin Julia Willie Hamburg (Grüne) und Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) haben dazu Gespräche in Berlin geführt. Hamburg und Lies trafen sich für die Abstimmung im Bundesumweltministerium auch mit Befürwortern und Kritikern des Projekts. Verkehrsminister Lies sagte im Anschluss, es seien sehr offene Gespräche gewesen - der Bund habe sich bereit erklärt, noch einmal zu prüfen, ob Veränderungen möglich sind. Hamburg sagte, entscheidend sei nun, dass ein Kompromiss gefunden werde.
Zurückhaltung bei Initiative "Leinemasch bleibt"
Die Kritiker gehen mit gemischten Gefühlen aus dem Dialog. Die Politik habe noch einmal deutlich gemacht, dass das Bauprojekt an sich nicht zur Diskussion stehe. Als Gewinn bewerteten Vertreterinnen und Vertreter der Initiative "Leinemasch bleibt", dass zwölf konkrete Punkte überprüft werden sollen, darunter auch die Klimaschutzverträglichkeit. Gegner des Südschnellwegausbaus kritisieren vor allem, dass die Fahrbahn der Schnellstraße im Süden Hannovers stark verbreitert werden soll. Sie protestieren dagegen, dass für die Bauarbeiten Teile des Naherholungsgebiets Leinemasch zerstört werden.
Ergebnisse sollen 2023 vorliegen
Aus dem Verkehrsministerium hieß es, die Expertengruppe solle sich ab nächstem Jahr mit Fragen zur Bauzeit, Haltbarkeit, Verkehrssicherheit und zu möglichen Aufforstungsmaßnahmen befassen. Die Runde bestehe aus Vertretern von Bund, Land, Kritikern und Befürwortern des Projektes. Ergebnisse sollen bis Ende Februar 2023 vorliegen.