Streiks am Freitag: ÖPNV von Osnabrück bis Hannover steht still
Die Gewerkschaft ver.di will am Freitag Busse und Bahnen in Teilen Niedersachsens mit einem ganztägigen Warnstreik lahmlegen. Am Donnerstag legten in Hannover bereits Mitarbeitende der Stadtwerke die Arbeit nieder.
Nach Angaben von ver.di waren 1.200 Teilnehmende bei der zentralen Kundgebung in Hannover dabei. Aufgerufen zur Teilnahme am Warnstreik waren unter anderem die Beschäftigten der Wasserver- und Abwasserentsorgungsbetriebe sowie der Stadtwerke Enercity. Nach dem Anschlag auf eine ver.di-Demonstration vor einer Woche in München waren am Donnerstag mehr Polizei-Einsatzkräfte als sonst vor Ort. Sie sperrten zudem Zugänge mit Fahrzeugen ab.
Regiobus nicht von Warnstreiks betroffen
Am Freitag stehen laut der Gewerkschaft dann erneut Busse und Bahnen der Üstra in Hannover still. Nicht betroffen sind den Angaben zufolge die von Regiobus betriebenen Buslinien sowie die S-Bahn- und Regionalbahnlinien.
Massive Bus-Ausfälle in Osnabrück am Freitag
Auch in Osnabrück wird der Busverkehr am Freitag "massiv bestreikt", wie die Stadtwerke Osnabrück auf ihrer Webseite mitteilen. Im städtischen Metro-Bus-Netz und im Nacht-Bus-Netz sollen demnach keine Fahrten stattfinden. Auch bei den Schülerbussen seien "erhebliche Teile" der gesonderten Fahrten betroffen. Etliche Fahrten der Linien 15/R15, 16/R16 und S10 fallen laut den Stadtwerken ebenfalls aus, da auch Mitarbeitende des Regionalverkehr Münsterland zum Streik aufgerufen sind.
Busse und Bahnen bleiben vielerorts stehen
Die Braunschweiger Verkehrs-GmbH kündigte an, am Freitag alle Busse und Bahnen in den Depots zu lassen, ebenso die Bremer Straßenbahn-AG. In Göttingen und Wolfsburg fallen alle Linienbusse aus, in Osnabrück fahren nur einzelne Stadtbusse. Auch in Lüchow-Dannenberg fallen nach Landkreis-Angaben zahlreiche Fahrten aus. Nicht betroffen ist die Stadt Oldenburg. Eine Sprecherin der Oldenburger Verkehr und Wasser GmbH teilte mit, die VWG-Busse führen regulär. Das städtische Unternehmen habe einen eigenen Haustarifvertrag. Auch Delbus, das öffentliche Busunternehmen der Stadt Delmenhorst ist laut Website nicht vom Streik betroffen.
Folgende Streik-Aktionen sind am Freitag geplant:
- Üstra Hannover: Streikversammlung auf dem Üstra-Betriebshof Glocksee von 6 bis 14 Uhr
- BSVG Braunschweig: Streikversammlung auf dem BSVG-Betriebshof Bus in der Lindenbergallee, 9.30 bis 11 Uhr
- GÖVB Göttingen: morgens Streikposten vor dem GÖVB-Betriebshof Gustav-Bielefeld-Straße
- WVG Wolfsburg: morgens Streikposten vor dem WVG Betriebshof Borsigstraße
- SWO Mobil Osnabrück: ab 10 Uhr auf dem Parkplatz des Gewerkschaftshauses, August-Bebel-Platz 1
- LSE Lüchow: 9 Uhr, LSE Betriebshof, Roland-Brandin-Straße
- KVM/PVG Peine-Vechelde: morgens auf dem Betriebshof KVM, Kurze Wanne 1, Wedtlenstedt
- BSAG Bremen: 8.30 Uhr, BSAG-Zentrale, Flughafendamm
Zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis
Die zweite Verhandlungsrunde für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen des öffentlichen Dienstes war am Dienstag ohne Ergebnis geblieben. Ver.di fordert nach wie vor acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Der ÖPNV sei ein unerlässlicher Teil der Daseinsvorsorge. Die Löhne und die Arbeitsbedingungen müssten mit der zunehmenden Belastung Schritt halten, so die Gewerkschaft. Die nächste Verhandlungsrunde soll vom 14. bis 16. März stattfinden.
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