Stau oder Panne? Johanniter-Stauhelfer sind wieder im Einsatz
Es ist Stau, die Umleitungsstrecken sind verstopft, die Urlaubsreise wird zum Desaster: Im Osterverkehr liegen die Nerven oft blank. Für Entspannung sorgen die Johanniter-Stauhelfer.
Ob Panne oder Stau, ob quengelnde Kinder oder vergessenes Portemonnaie, ob Erste Hilfe oder ein Ohr zum Zuhören: Die Stauhelfer der Johanniter sind wieder mit ihren Motorrädern wieder für die kleinen und großen Notfälle auf Niedersachsens Autobahnen unterwegs. Michael Scholz ist seit 17 Jahren für die Stauhelfer im Einsatz. "Wir sind da, wenn's klemmt", sagt er. In all den Jahren hat er rund 38.000 Kilometer auf den Autobahnen rund um Hannover zurückgelegt - ehrenamtlich, in seiner Freizeit. Normalerweise arbeitet Scholz als Berufsschullehrer.
Eine Panne auf der Autobahn - der pure Stress
Für Liegenbleiber sind Stauhelfer oft auch wahre Schutzengel. Denn wer mit seinem Auto eine Panne hat und auf dem Standstreifen auf Hilfe wartet, freut sich, wenn die Motorradfahrer der Johanniter anrollen. Mit ihren neonfarbenen Maschinen und Blaulicht sichern sie die gestrandeten Autofahrer ab. "Die meisten sind dankbar für die Hilfe", sagt Helferin Mirja Ramloh. "Sie fühlen sich dann nicht mehr alleine gelassen." Eine Panne sei keine alltägliche Situation, sondern Stress pur, sagt die 44-Jährige. Notfalls hilft auch mal ein Teddybär. Die Kuscheltiere sind immer an Bord der Stauhelfer.
Standstreifen sind nicht für Toilettenpausen gedacht
Wichtigste Tipps im Pannenfall: das Auto schnellstmöglich verlassen und sich hinter der Leitplanke in Sicherheit bringen. Und schon vorher sollten Warndreieck und Warnweste griffbereit im Auto liegen - nicht verbuddelt unter Koffern, Kinderwagen und Ostergeschenken. Auffällig: Autofahrer nutzen den Standstreifen auch zum Telefonieren oder für eine Toilettenpause. Geht natürlich gar nicht, betonen die Stauhelfer.
"Nach der Corona-Pandemie sind die Menschen reiselustiger"
Am Gründonnerstag hat die offizielle Stauhelfer-Saison begonnen: Landesweit sind nun 80 Ehrenamtliche mit 19 Motorrädern unterwegs - an jedem Wochenende und an Feiertagen bis zum Ende der Herbstferien. Die Motorradstaffeln starten jeweils von ihren Standorten in Ahlhorn, Hannover, Hildesheim, Northeim, Salzgitter und Schwarmstedt. Auch in Bremen sind Stauhelfer stationiert. Michael Scholz rechnet mit vielen Einsätzen. "Man merkt, dass die Leute nach der Corona-Pandemie reiselustiger sind", sagt er.