Prozess in Celle: Mutmaßliches IS-Mitglied räumt Vorwürfe ein
In Celle hat der Prozess gegen eine 34-Jährige wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in der Terrormiliz "Islamischer Staat" begonnen. Die Frau äußerte sich am Montag über ihren Anwalt.
In dem Prozess vor dem Oberlandesgericht Celle räumte die Angeklagte aus dem Raum Salzgitter einen großen Teil der Vorwürfe ein. Sie bedauere ihr Verhalten ausdrücklich, hieß es in einer Erklärung, die ihre Verteidiger verlasen. Darin hieß es, sie wolle sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn der Plan funktioniert hätte. Am ersten Prozesstag antwortete die 34-Jährige teils unter Tränen auf Fragen des Gerichts.
Anschlagspläne auf Musikfestival: 34-Jährige soll beteiligt gewesen sein
Der Angeklagten wird vorgeworfen, im September 2015 mit ihrem Ehemann nach Syrien gereist sein und sich dort dem sogenannten Islamischen Staat (IS) angeschlossen haben. Laut Anklage trat die heute 34-Jährige einem Frauen-Bataillon bei. Sie habe sich zu Selbstmordattentaten bereit erklärt, ein Schießtraining absolviert und sei in die Herstellung von Sprengstoff eingewiesen worden, so die Bundesanwaltschaft. Im Herbst 2016 soll ein Anschlag auf ein Musikfestival in Hildesheim geplant worden sein. Der Angeklagten wird vorgeworfen, in die Anschlagspläne eingeweiht gewesen zu sein. Sie soll zwei "Glaubensschwestern" in Deutschland angeworben haben. Diese hätten offenbar potenzielle Attentäter heiraten sollen, um ihnen unauffällige Identitäten zu ermöglichen. Allerdings sei die Ausreise der IS-Kämpfer gescheitert.
Angeklagter drohen bis zu zehn Jahre Haft
Sollte die 34-Jährige wegen der Beteiligung in einer ausländischen terroristischen Vereinigung verurteilt werden, drohen ihr bis zu zehn Jahre Haft. Für den Prozess sind 18 Termine bis Mitte September geplant.