Prost und Amen: Dorfkirche wird zur Kneipe auf Zeit
In einer kleinen Kirche in Barsinghausen (Region Hannover) können Kirchgänger nun regelmäßig frisch gezapftes Bier genießen. Die St.-Severin-Kirche öffnet dreimal in der Woche als "Kneipenkirche".
Das Gebäude aus dem Jahr 1753 im Ortsteil Landringhausen wurde dafür weitgehend leergeräumt, etwa um Platz für Tischgruppen zu schaffen. Unter der Orgelempore wurde eine Zapfanlage aufgestellt, die Kirche mit Lampions und Leuchtstäben geschmückt sowie Sound-Technik installiert. Ehrenamtliche übernehmen den Ausschank von Fassbier, Brause, Wein und Kaffee.
Letzte echte Kneipe schloss vor drei Jahren
Mit der "Kneipenkirche" möchte die Gemeinde, Schwellenängste gegenüber Kirchenräumen abbauen. Hinter der Aktion stehen drei Diakoninnen aus der Region sowie eine Kirchenvorsteherin. Die evangelische Hanns-Lilje-Stiftung unterstützt das Projekt. "Kirche ist schon immer ein Ort der Begegnung und der Gemeinschaft gewesen", sagte Diakonin Carina Hausmann. Deshalb passten Kirche und Kneipe gut zueinander. In Landringhausen füllt die "Kneipenkirche" zudem eine Lücke: Die letzte echte Kneipe im 950-Einwohner-Ort hatte vor drei Jahren ihre Türen geschlossen. Sie stand direkt gegenüber von der Kirche.
"Kneipenkirche" nur in diesem Monat
Die Aktion ist allerdings endlich - sie gilt nur für diesen Monat. Am 30. Juni, nach mehreren Karaoke- und Quiz-Abenden sowie einer Rocknacht ist es mit der "Kneipenkirche" wieder vorbei - dann ist ein "Abschlussabend" geplant. Das komplette Programm ist auf der Internetseite der "Kneipenkirche" zu finden.