Oberbürgermeister in Elternzeit? Onay will Arbeitszeit halbieren
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) will in Elternzeit gehen. Statt wie bisher 60 Stunden pro Woche will er auf 32 reduzieren. Es wäre das gesetzliche Maximum, das Beamte in Elternzeit arbeiten dürfen.
Der 42-jährige Onay will im Juli und August seine Stundenzahl reduzieren. In der Regel arbeite der Oberbürgermeister 60 Stunden pro Woche, sagte sein Sprecher dem NDR Niedersachsen. Laut Stadtverwaltung liegt die Drucksache zu seiner Elternzeit bei den zuständigen Ratsgremien. Am Donnerstag wolle der Verwaltungsausschuss darüber entscheiden. Onay will nach eigener Aussage mehr Zeit mit seinen zwei kleinen Kindern verbringen.
Onay will Vorbild für andere Väter sein
"Meine Familie ist mir sehr wichtig und ich versuche trotz der zeitintensiven Arbeit in meinem Amt auch Verantwortung in der Familienarbeit zu übernehmen", sagte Onay. "Die zwei Monate möchte ich nutzen, um mehr Zeit mit meinen beiden kleinen Kindern zu verbringen und dafür einen verbindlichen Rahmen setzen." Die Vertretungsregelung sei klar geregelt, in Notfallsituationen stehe er bereit. Onay will nach eigenen Worten alle Väter darin bestärken, von Elternzeitmodellen Gebrauch zu machen. "Führungskräfte übernehmen hier eine besondere Vorbildfunktion", sagte der Rathaus-Chef. Laut dem niedersächsischen Beamtengesetz haben Beamtinnen und Beamten, wenn sie Elternzeit beantragen, Anspruch auf eine Teilzeitbeschäftigung von maximal 32 Wochenstunden, falls keine zwingenden dienstlichen Belange entgegenstehen.