Ein Pflaster wird auf den Arm einer Frau geklebt. © PantherMedia Foto: candy18

Niedersachsen: 15 Corona-Impfschäden anerkannt

Stand: 05.12.2022 12:17 Uhr

Seit fast zwei Jahren ist in Niedersachsen rund 20 Millionen Mal gegen Corona geimpft worden. Laut Behörden sind seitdem 15 Impfschäden anerkannt worden - also bei etwa jeder 1,2-millionsten Spritze.

Beim Landesamt für Soziales, Jugend und Familie sind bis November 386 Anträge auf Anerkennung eines Impfschadens im Zusammenhang mit Corona-Impfungen gestellt. Wer einen dauerhaften gesundheitlichen Schaden durch eine empfohlene Impfung erleidet, hat Anspruch auf Versorgung nach Regeln des Bundesversorgungsgesetzes. Dafür muss die Gesundheitsstörung jedoch als Impfschaden anerkannt sein.

VIDEO: Corona-Impfskandal: Bewährungsstrafe für Krankenschwester (30.11.2022) (3 Min)

Mögliche Corona-Impfschäden: Schwäche, Schlaflosigkeit, Schlaganfälle

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind in Niedersachsen bislang rund 19,3 Millionen Impfungen verabreicht worden - die Anträge auf Anerkennung eines Impfschadens machen dementsprechend nur einen Bruchteil aus. Die geltend gemachten gesundheitlichen Schäden sind den Behörden zufolge vielfältig: Die Bandbreite reicht von allgemeiner Schwäche, Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit, Migräne und schmerzhaften Rötungen bis hin zu Schlaganfällen und Lungenembolien.

Etwa 160 Impfschäden bundesweit anerkannt

Bundesweit sind nach einer Abfrage der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) unter den zuständigen Landesbehörden bis November etwa 160 Fälle anerkannt worden. Wobei dem Bericht zufolge die Zahl nicht exakt ist, weil Hamburg aus Datenschutzgründen nur eine Spanne statt einer konkreten Zahl genannt hat. Bei den Versorgungsämtern waren laut der FAZ in Deutschland bis Ende Oktober 5.297 Anträge auf Anerkennung eingegangen. Die Mehrheit wurde zurückgewiesen. Nur gut jeder zehnte Antrag war erfolgreich. Viele Menschen legen gegen abgelehnte Anträge auch Widerspruch ein. Seit Beginn der Impf-Kampagne ist bundesweit mehr als 187 Millionen Mal geimpft worden.

Schleswig-Holstein: 13 von mehr als 190 Fällen bewilligt

In Schleswig-Holstein wurden bis Ende Oktober laut "Schleswig-Holsteinische Landeszeitung" 13 von mehr als 190 Fällen bewilligt, bei mehr als sieben Millionen verabreichten Impfungen. In Mecklenburg-Vorpommern gingen laut "Schweriner Volkszeitung" bis Mitte Juli mehr als 100 Anträge ein, davon sei im Sommer nur einer bewilligt worden.

Zeitlicher Zusammenhang wird geprüft

Laut Behörden reicht für die Anerkennung, wenn ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Schaden "wahrscheinlich" sei. Es muss entsprechend nicht nachgewiesen werden, dass der Schaden ausschließlich durch die Impfung entstanden sein kann. Es werde geprüft, ob es einen engen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem erstmaligen Auftreten und der Impfung gibt. Zudem werden Gesundheitsdaten und wissenschaftliche Studien ausgewertet. Die Ärztinnen und Ärzte prüfen auch, ob eine Gesundheitsstörung bei Menschen nach einer Impfung häufiger auftritt als bei ungeimpften Menschen. Als Hauptgrund für die Ablehnung der Anträge führt das niedersächsische Landesamt an, dass Zusammenhänge zwischen Impfungen und den geltend gemachten Gesundheitsstörungen meist fehlten.

Weitere Informationen
Eine Person macht einen Abstrich im Rachenraum bei einer anderen Person. © photocase Foto: rclassen

Corona in Niedersachsen: NDR.de beendet tägliche Statistik

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen sinkt leicht. Dennoch bleibt sie im Bundesvergleich weiter am höchsten. (02.12.2022) mehr

Eine weiße Justitia-Plastik (Göttin der Gerechtigkeit) mit zwei Waagschalen an goldenen Kettchen in Nahaufnahme © ndr.de

Impfschaden als Dienstunfall? Klage von Lehrerin abgewiesen

Die 62-Jährige wurde 2021 in Hannover an der Schule mit AstraZeneca geimpft und leidet seitdem unter körperlichen Schäden. (24.11.2022) mehr

Ein Mitarbeiter der Magdeburger Verkehrsbetriebe entfernt einen Aufkleber von der Tür einer Straßenbahn, der auf die Pflicht zum Tragen einer Maske hinweist. © picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Diese Corona-Regeln gelten aktuell in Niedersachsen

Mit dem neuen Infektionsschutzgesetz gibt es einige Änderungen. Was bedeutet das für Niedersachsen? Hier der Überblick. (01.10.2022) mehr

Zwei Ärztinnen und ein Arzt gehen auf einem Krankenhausflur entlang © panthermedia Foto: Kzenon

Coronavirus-Blog: Schutzverordnungen der Länder laufen aus

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende sagte, er glaube nicht, dass der Gesundheitsminister noch lange im Amt bleibe. Mehr Corona-News im Live-Ticker. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 05.12.2022 | 08:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Coronavirus

Mehr Nachrichten aus der Region

Kinder einer Kita ziehen sich an, um im Außengelände zu spielen. © picture alliance/dpa Foto: Axel Heimken

Niedersachsen startet Werbekampagne für Kita-Fachkräfte

Die Aktion soll Freude an der Arbeit mit Kindern vermitteln und Wege in den Beruf aufzeigen. Landesweit fehlt Personal. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?