Nach Geiselnahme mit Messer in Sehnde - 25-Jähriger gesteht
Nach einer bewaffneten Geiselnahme im Rathaus in Sehnde (Region Hannover) und einem Messerangriff auf einen Fußgänger in Berlin hat der Angeklagte seine Taten am Mittwoch vor Gericht gestanden.
Er habe sich in einem "verwirrten Zustand" befunden und den Opfern schreckliche Gewalt angetan, ließ der Angeklagte vor dem Berliner Landgericht über seinen Verteidiger erklären. Der Messerangriff sei nicht geplant gewesen. Intensiver Drogenkonsum habe möglicherweise zu einer Psychose bei dem Mann geführt, hieß es im Prozess.
Zunächst Ex-Freundin bedroht
Dem 25-Jährigen werden versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und Geiselnahme vorgeworfen. Der Angeklagte, der in Sehnde gemeldet ist, soll laut Staatsanwaltschaft vor knapp sechs Monaten zunächst seine Ex-Freundin bedroht haben. Der 25-Jährige wollte sie offenbar dazu zwingen, zu gestehen, dass sie ihn betrogen habe. So habe er gedroht, ihre Schwester oder einen anderen zufällig ausgewählten Menschen zu töten.
Geiselnahme im Rathaus Sehnde - nach Messerangriff in Berlin
Zwei Tage später, in der Nacht zum 28. Februar, soll er in Berlin einen völlig fremden Passanten niedergestochen und dabei lebensgefährlich verletzt haben. Anschließend habe er ein Bekennervideo ins Internet gestellt, so die Staatsanwaltschaft. Weil das aber zu wenig beachtet worden sei, soll er sich wenige Stunden später mit einem Messer bewaffnet in das Rathaus seiner Heimatgemeinde Sehnde begeben und eine Frau als Geisel genommen haben. Polizisten konnten ihn dabei festnehmen. Für den Prozess sind bislang sieben Verhandlungstage bis zum 10. September angesetzt.