Mit Sandalen auf gesperrtem Weg: Wanderer in Tirol gerettet
Einsatzkräfte haben in Tirol eine Urlaubergruppe mit vier Kindern aufwendig retten müssen. Die Wanderer hatten eine gesperrte Abkürzung genutzt - und kamen nicht mehr weiter. Einige von ihnen kommen aus Hildesheim.
Laut österreichischer Polizei wollten die fünf Erwachsenen mit zwei Grundschulkindern und zwei Babys in Bauchtragen über einen als schwierig markierten Weg zu einem See wandern. Die Gruppe habe über einen Pfad abkürzen wollen, der mit Bändern und einer Hinweistafel als gesperrt markiert war, so die Polizei. Als ihnen dort umgestürzte Bäume den Durchgang versperrten, stiegen sie über einen 35 Grad steilen Hang ab, landeten zwischen Felsbrocken und Dickicht und wählten schließlich den Notruf.
Urlauber müssen Rettung wohl selbst bezahlen
Zwei Kinder und zwei Erwachsene wurden per Hubschrauber gerettet, den Rest der Gruppe lotsten die Einsatzkräfte ins Tal - dafür mussten sie den Weg mit Motorsägen freischneiden. Die Kosten für die Rettung von rund 8.000 bis 9.000 Euro müssen die Urlauberinnen und Urlauber wohl selbst übernehmen, wie der Einsatzleiter der Bergrettung Oetz, Florian Falkner, dem NDR in Niedersachsen sagte. Die Bergrettung Oetz sei ein gemeinnütziger Verein, weshalb jeder Einsatz kostenpflichtig sei. Die Gruppe war aus Sicht der Bergretter nicht richtig für eine derartige Tour ausgerüstet. Zwei Mitglieder waren beispielsweise in Sandalen unterwegs gewesen.
Bergretter erleben eine Art "Vollkasko-Mentalität"
Immer häufiger erleben die Tiroler Bergretter solche Situationen, wie Falkner sagt. Der Tourismus nehme extrem zu, vor allem der Bereich Wandern boome. Die Retter stellten eine Art "Vollkasko-Mentalität" bei den Urlaubern fest. Nach dem Motto, dass sie von irgendjemandem schon gerettet werden würden.