Mehr Herz-Kreislauf-Krankheiten wegen Stress
Die Kaufmännische Krankenkasse in Hannover (KKH) hat die Versicherten zum Thema Stress befragt. Dabei kam heraus: Bei der Hälfte der Mitglieder hat der Stress zugenommen.
Die Zahlen sind alarmierend. In den vergangenen zehn Jahren haben die Herzerkrankungen und die psychischen Diagnosen um mehr als ein Drittel zugenommen. Sie können die Folgen von übermäßig viel Stress sein, sagt Sonja Hermeneit, Ärztin bei der KKH. "Überrascht hat uns, dass vor allem junge Menschen vom Stress betroffen sind." Das sei neu. Dafür dürften vor allem soziale Medien und der Trend zur Selbstoptimierung Gründe sein, sagt Professor Kai Kahl, leitender Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Gründe sind eigene Erwartungen, Krisen und ständige Erreichbarkeit
48 Prozent der Befragten gaben an, dass hohe Erwartungen an sich selbst der Hauptgrund für Stress seien. Aber auch gesellschaftliche Themen wie der Klimawandel, der Krieg in der Ukraine spielen eine Rolle. Hinzu kommen die Anforderungen im Job und dass die Menschen ständig per Smartphone erreichbar sein müssten.
Stress kann zum Tod führen
Kurzfristiger Stress sei kein Problem, sagt Professor Kai Kahl von der MHH. Aber: "Wenn Stress chronisch wird, dann bekommen wir strukturelle Herzveränderungen, die regelrecht dazu führen, dass das Herz verfettet und das macht am Ende die Gefäße mürbe und kann den Herzinfarkt auslösen." Wer sich am Wochenende nicht mehr erholen könne, schlecht schlafe und keine Lust mehr auf Dinge habe, die ihm vorher noch Spaß gemacht habe, der müsse etwas tun. Helfen könnten unter anderem auch Entspannungs-Apps.