Lachgas als Partydroge: Ärztekammer fordert Verkaufsverbot
Lachgas wird laut der Ärztekammer Niedersachsen als Partydroge bei jungen Menschen immer beliebter. Der Verband fordert daher nun, den Verkauf vor allem an Minderjährige stärker zu regulieren.
Das Narkosegas ist überall im Handel frei erhältlich, wie die stellvertretende Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) Marion Charlotte Renneberg mitteilte. Vermutlich werde es deswegen von vielen jungen Menschen als harmlos eingeschätzt - "trotz der schwerwiegenden gesundheitlichen Risiken", so Renneberg. Nach Ansicht des Kinder- und Jugendarztes Tilman Kaethner steht diese uneingeschränkte Verfügbarkeit des Gases in einem "absoluten Widerspruch zum steigenden missbräuchlichen Konsum und zu den gesundheitlichen Risiken".
Lachgas kann Gesundheitsschäden verursachen
Nach Angaben der ÄKN kann das als Lachgas bekannte Distickstoffmonoxid schwerwiegende neurologische Folgen wie Bewusstlosigkeit, Blutbildstörungen, Lähmungserscheinungen und Hirnschäden verursachen. In Deutschland sind Verkauf und Konsum von Lachgas nicht verboten. Laut Ärztekammer wird das Gas zudem nicht als Droge nach dem Betäubungsmittelgesetz eingestuft. Der Ärzteverband fordert daher, den Verkauf wie in anderen europäischen Ländern, zum Beispiel den Niederlanden, einzuschränken. Es müsse ein deutliches Signal gesetzt werden, dass Lachgas gefährlich sei, sagte ÄKN-Präsidentin Renneberg.
Lachgas wirkt stimmungsaufhellend
Lachgas wurde erstmals vor mehr als 200 Jahren wegen seiner betäubenden Wirkung für schmerzfreie Operationen eingesetzt. Mittlerweile kommen andere Narkosemittel zum Einsatz. Das Lachgas werde jedoch zunehmend genutzt, um die Stimmung aufzuhellen und Glücksgefühle sowie Halluzinationen bis hin zu Euphorie zu erzeugen, warnte die Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Der Konsum steige demnach insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.