Laatzen: Letzter Sonderzug mit Geflüchteten ist angekommen

Stand: 17.04.2023 09:00 Uhr

Am bundesweiten Drehkreuz zur Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine am Messebahnhof in Laatzen ist am Samstag der letzte Sonderzug angekommen: Das Drehkreuz wird vorerst eingestellt.

Hintergrund des Schritts ist laut niedersächsischem Innenministerium, dass das Land seit rund fünf Monaten die Aufnahmequote für schutzsuchende Ukrainerinnen und Ukrainer erfüllt habe. In der Folge würden fast alle, die am Drehkreuz in der Region Hannover ankommen, in andere Bundesländer weitergeleitet. "Vor diesem Hintergrund wird das Drehkreuz eingestellt, könnte aber bei Bedarf reaktiviert werden", teilte das Ministerium am Freitag mit. Im letzten Zug am Samstag saßen den Angaben der Hilfsorganisation Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) zufolge rund 180 Menschen.

VIDEO: Laatzen: Drehkreuz für die Verteilung ukrainischer Geflüchteter (12.03.2023) (6 Min)

Zahl der Schutzsuchenden ist deutlich zurückgegangen

Innenministerin Daniela Behrens (SPD) bezeichnete die Arbeit als "großen Kraftakt" für Bund, Land, Kommunen sowie Ehrenamtliche vom deutsch-ukrainischen Freundeskreis. Das Drehkreuz war im März 2022, kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, eingerichtet worden. Allein in der ersten Woche kamen mehr als 6.700 Menschen in Laatzen an. Zuletzt wurden pro Woche etwa 150 Menschen kurzzeitig in einer Messehalle untergebracht und versorgt. Insgesamt hat Niedersachsen seit Kriegsbeginn mehr als 100.000 Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen.

Weitere Informationen
Betten für Geflüchtete stehen in der Außenstelle der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen in der Messehalle 27 der Messe Hannover. © dpa-Bildfunk Foto: Julian Stratenschulte

Hannover beendet Unterbringung Geflüchteter in Messehallen

Die Menschen werden nun in Notunterkünfte, Hotels und Wohnungen verlagert. Parallel werden Leichtbauhallen errichtet. (22.02.2023) mehr

Eine junge Frau aus der Ukraine mit ihrem Pass in der Hand in Hamburg. © picture alliance/dpa/Daniel Reinhardt Foto: Daniel Reinhardt

Wucherpreis für Unterkunft? Flüchtlingsrat rügt Gemeinde

Die Samtgemeinde Apensen soll von aus der Ukraine geflüchteten Frauen 1.000 Euro für 20 Quadratmeter gefordert haben. (15.02.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 15.04.2023 | 19:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Migration

Mehr Nachrichten aus der Region

Das Foto zeigt einen vermissten Mann. © Polizei Hannover

Als vermisst gemeldet: Polizei Hannover sucht 37-Jährigen

Der Mann benötigt dringend medizinische Hilfe, so die Polizei. Zuletzt hatte seine Mutter am Mittwoch mit ihm Kontakt. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen