Laatzen: Letzter Sonderzug mit Geflüchteten ist angekommen
Am bundesweiten Drehkreuz zur Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine am Messebahnhof in Laatzen ist am Samstag der letzte Sonderzug angekommen: Das Drehkreuz wird vorerst eingestellt.
Hintergrund des Schritts ist laut niedersächsischem Innenministerium, dass das Land seit rund fünf Monaten die Aufnahmequote für schutzsuchende Ukrainerinnen und Ukrainer erfüllt habe. In der Folge würden fast alle, die am Drehkreuz in der Region Hannover ankommen, in andere Bundesländer weitergeleitet. "Vor diesem Hintergrund wird das Drehkreuz eingestellt, könnte aber bei Bedarf reaktiviert werden", teilte das Ministerium am Freitag mit. Im letzten Zug am Samstag saßen den Angaben der Hilfsorganisation Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) zufolge rund 180 Menschen.
Zahl der Schutzsuchenden ist deutlich zurückgegangen
Innenministerin Daniela Behrens (SPD) bezeichnete die Arbeit als "großen Kraftakt" für Bund, Land, Kommunen sowie Ehrenamtliche vom deutsch-ukrainischen Freundeskreis. Das Drehkreuz war im März 2022, kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, eingerichtet worden. Allein in der ersten Woche kamen mehr als 6.700 Menschen in Laatzen an. Zuletzt wurden pro Woche etwa 150 Menschen kurzzeitig in einer Messehalle untergebracht und versorgt. Insgesamt hat Niedersachsen seit Kriegsbeginn mehr als 100.000 Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen.