Krebskranker Eishockey-Torwart sammelt Spenden für Operation
Den Abend seines 25. Geburtstags verbrachte Jan Dalgic als Notfall im Krankenhaus. Diagnose: Hirntumor. Die schnellste Behandlung gibt es laut Verein in einer Privatklinik, doch das ist teuer.
Die Familie des Eishockeyspielers habe sich für die Privatklinik entschieden, weil es dort ein spezielles Gerät gebe, mit dem die Operation schnellstmöglich vorgenommen werden könne, sagte Jan Roterberg von der Geschäftsstelle der Hannover Indians. "Es muss schnell gehen", betonte er mit Blick auf den Gesundheitszustand von Dalgic. In Kliniken ohne einen "intraoperativen Magnetresonanztomographen (MRT)" wären vor einer Operation noch andere Schritte nötig. "Da verschwendet man unnötig Zeit", sagte Roterberg. "Ich verstehe nicht, warum andere Kliniken diese Mittel nicht zur Verfügung haben, beziehungsweise warum eine Klinik, die dieses Gerät hat, keine Kassenzulassung hat".
Gerät soll weitere Eingriffe vermeiden
Mit einem intraoperativen MRT können während der Operation eines Hirntumors Bilder vom Kopf gemacht werden, wie das Universitätsklinikum Dresden auf seiner Internetseite schreibt. "Zweiteingriffe werden so vermieden und bessere Voraussetzungen für die weitere Therapie und den postoperativen Verlauf geschaffen."
Klinik wurde nicht in Krankenhausplan aufgenommen
"Die gesetzlichen Krankenkassen, in denen 90 Prozent der Bürger krankenversichert sind, zahlen für Hirnoperationen, die medizinisch notwendig sind", sagte der Sprecher vom Verband der Ersatzkassen Niedersachsen, Simon Kopelke, der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. "Voraussetzung ist die Zulassung der Klinik im Krankenhausplan." Das niedersächsische Sozialministerium entscheide, welche Kliniken darin aufgenommen werden. "Das richtet sich nach dem Bedarf. Die Region Hannover ist mit neurochirurgischen Kapazitäten sehr gut versorgt, deshalb ist die Aufnahme der betreffenden Klinik kürzlich abgelehnt worden."
Spendenlauf am Eisstadion
Um die Behandlungskosten zu stemmen, sammeln die Hannover Indians und die Familie von Dalgic Spenden. Am Mittwochabend fand in Hannover am Eisstadion zudem ein Spendenlauf statt. Auf die Frage, wie viel Geld für die Behandlung gebraucht werde, sagte Roterberg: "Das ist noch nicht absehbar." Das komme darauf an, was nach der Hirn-OP noch an Therapien nötig sei.