Kiessee mit Bauschutt verunreinigt - Hameln stoppt Transporte
An einem Kiessee in Tündern wurden offenbar mehrere Lastwagen-Ladungen verunreinigten Bauschutts entsorgt. Eine Spur führte zur Günter Papenburg AG. Das Unternehmen bestreitet, verantwortlich zu sein.
Ein Spaziergänger hatte die Verunreinigungen zufällig an dem Kiessee im Hamelner Ortsteil Tündern entdeckt. Unter anderem Styropor, Drainage-Rohre, zahlreiche Kunststoffe, Holz und Bitumen fand er in den Bauschutthügeln. Die Stadt Hameln hat aufgrund der Hinweise mehrerer Anwohner reagiert. Sie hat das Abladen von Bauschutt an dem See, der dem Unternehmen gehört, erstmal gestoppt.
Papenburg AG hatte Erlaubnis - aber nur für reinen Bauschutt
Bislang hatte die Kommune dies erlaubt, um eine stark abbruchgefährdete Böschung zu stabilisieren. Allerdings galt dabei als Voraussetzung, dass kein verunreinigter Bauschutt in den See geschüttet wird. Dies habe auch ein Gutachter geprüft, allerdings schon vor einiger Zeit - und an einer anderen Bauschutthalde. Der nun entdeckte Bauschutt sei allerdings eindeutig verunreinigt.
Stadt will weitere Schritte "eng begleiten"
"Wir haben der Firma untersagt, diese Materialien einzubauen", sagte ein Sprecher dem NDR in Niedersachsen. Der verunreinigte Bauschutt müsste nun gereinigt werden. Wenn dies nicht gehe, müsse er entsorgt werden. "Das ist das Vorgehen und darauf werden wir achten", so der Sprecher. Die Stadt werde dies nun "eng begleiten".
Unternehmen: Unbekannte mit Schubkarren wohl verantwortlich
Die Papenburg AG will das weitere Vorgehen mit der Stadt Hameln absprechen. In einer Stellungnahme gegenüber dem NDR am Dienstag teilte das Unternehmen mit, dass man mit den entdeckten Schadstoffen im Bauschutt nichts zu tun habe. Die Papenburg AG vermutet stattdessen, dass "Dritte" die Möglichkeit genutzt haben, Baureste zu entsorgen. Ein Mitarbeiter vor Ort habe am 20. Juni Fremde mit Schubkarren an der Schutthalde gesehen, hieß es. Gullideckel und andere Fremdstoffe seien mittlerweile entfernt worden, so das Unternehmen. Das weitere Vorgehen will die Papenburg AG mit Stadt absprechen.