Hannover will Umweltzone ab Januar 2024 abschaffen
In die Innenstadt von Hannover sollen ab dem 1. Januar 2024 auch wieder Autos fahren dürfen, die keine grüne Plakette haben. Dann soll die Umweltzone laut neuem Luftreinhalteplan nicht mehr gelten.
Den Plan hat die Stadt veröffentlicht, die Ratsgremien müssen noch zustimmen. Die Schadstoffgrenzwerte könnten eingehalten werden, auch wenn die Umweltzone wegfällt, heißt es. Die Stadt beruft sich dabei auf Prognosen des Gewerbeaufsichtsamts Hildesheim. Dieses rechnet damit, dass sich die Luftqualität durch diesen Schritt um zwei bis rund fünf Prozent verschlechtern wird. Hannover will saubere Luft in Zukunft durch Maßnahmen der Verkehrswende sicherstellen: weniger Autos, mehr Bus- und Bahnlinien und Fahrradwege.
IHK und CDU bezeichnen Schritt als überfällig
Die Industrie und Handelskammer (IHK) begrüßt das geplante Ende der Umweltzone in Hannover. Die IHK habe schon zum Start der Umweltzone prophezeit, dass allein die immer moderner werdende Fahrzeugflotte die Plakette bald überflüssig machen werde - damit habe man Recht behalten, so ein Sprecher. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Rathaus, Felix Semper, nannte die grüne Plakette ein bürokratisches Monster. Sowohl CDU als auch IHK bezeichneten das Aus als überfällig.
Grenzwerte werden seit 2020 eingehalten
Die Plakette wird in Hannover seit 15 Jahren genutzt. Die Luft in der Stadt sollte dadurch weniger mit Stickstoffdioxid belastet werden. Die Messwerte lagen viele Jahre über den Grenzwerten. Seit 2020 werden sie eingehalten, wie Messungen zeigen. In der Stadt Osnabrück denkt die Politik auch laut über die Umweltzone nach, will aber eine EU-weite Regelung abwarten, die womöglich schärfere Grenzwerte für Stickstoff und Feinstaub vorsehen könnte. In Oldenburg, Braunschweig und Lüneburg gibt es ohnehin keine Umweltzone.