Hamelner Tierschützer warnt: Windräder gefährden Fledermäuse
Fachleute warnen schon länger vor einer tödlichen Gefahr für Fledermäuse, die von Windrädern ausgehe. Experten fordern eine Abschaltautomatik in allen Anlagen zum Schutz der Tiere.
Nach Angaben von Rainer Marcek, Fledermaus-Regionalbetreuer für Hameln und den Landkreis Hameln-Pyrmont, geht die Zahl der Tiere in der Region deutlich zurück. Seine Einschätzung trifft er aufgrund regelmäßiger Beobachtung von etwa 300 Fledermauskästen rund um Hameln. Die Zahl der Bewohner habe in den vergangenen 15 Jahren ständig abgenommen. Dies decke sich zeitlich mit dem Ausbau der Windenergie, so Marcek. Gleichwohl gebe es auch andere Gründe für den Rückgang, darunter das Insektensterben, der Klimawandel sowie schrumpfende Lebensräume.
Bis zu 300.000 tote Fledermäuse pro Jahr
Dass Windkraftanlagen für Fledermäuse eine tödliche Gefahr darstellen können, gilt unter vielen Expertinnen und Experten als Konsens. Die Fachleute schätzen, dass in Deutschland jedes Jahr bis zu 300.000 Fledermäuse durch Windräder ums Leben kommen. Die Tiere würden nicht nur erschlagen, sondern es reiche schon, wenn sie in die Nähe von Windrädern gerieten. Die verwirbelte Luft zerstöre die inneren Organe der Tiere, so Marcek.
Zwei Drittel der Anlagen müssten nachgerüstet werden
Um Fledermäuse zu schützen, fordern Experten, die Anlagen bei wenig Wind abzuschalten. Genau dann seien Fledermäuse vorwiegend unterwegs, hieß es. Neue Windräder seien bereits mit einer entsprechenden Funktion ausgerüstet. Bei zwei Drittel der vorhandenen Anlagen fehle diese Abschaltautomatik aber, sagte Marcek. Er fordert eine entsprechende Nachrüstung. Die sogenannten Abschalt-Logarithmen könnten praktisch in jede Windenergieanlage eingebaut werden.