Glücksspiel-Sucht: Halbe Million Menschen in Niedersachsen betroffen
In Niedersachsen sind laut einer Hochrechnung rund 500.000 Menschen von Problemen durch Spielsucht betroffen - laut Experten vor allem junge Männer. Die Folgen seien oft verheerend und reichten bis zu Suizidgedanken.
Durch die Legalisierung des Sportwettenmarktes und vor allem des Online-Glücksspielmarktes im Jahr 2021 boome die Branche derzeit, teilte die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (NLS) in Hannover mit. Nicht zuletzt sportliche Großereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft oder die Olympischen Spiele hätten dazu beigetragen. Die Experten warnen: "Sportwetten sind kein harmloser Zeitvertreib - sie bergen ein hohes Suchtpotenzial." Fälschlicherweise werde das Gefühl vermittelt, mit Sportwissen dauerhaft gewinnen zu können.
Sucht nach Glücksspiel: Folgen oft verheerend
Etwa eine halbe Million Menschen in Niedersachsen hat laut einer Hochrechnung, die die NLS veröffentlicht hat, auf Glücksspiel-Sucht bezogene Probleme: Sie zeigen riskantes Spielverhalten oder Störungen. Betroffen sind laut NLS "vor allem junge Männer, vielfach mit Migrationshintergrund und aus sozial schwachen Schichten". Sie geraten demnach in Versuchung, mit "vermeintlicher Sportkompetenz aus wenig Geld viel zu machen". Im vergangenen Jahr stieg der Anteil der Sportwetten-Süchtigen unter den Glücksspiel-Süchtigen in Beratungsstellen auf 23 Prozent, wie die NLS mitteilte. 2019 lag der Wert den Angaben zufolge noch bei 12,2 Prozent. Die Folgen der Sucht seien oft verheerend - sie reichten von hoher Verschuldung bis zu Suizidgedanken. Zentraler Ansprechpartner für Suchtprävention, Suchthilfe und Suchtselbsthilfe ist in Niedersachsen die Landesstelle für Suchtfragen.