Glücksspiel-Sucht: Halbe Million Menschen in Niedersachsen betroffen

Stand: 24.09.2024 19:50 Uhr

In Niedersachsen sind laut einer Hochrechnung rund 500.000 Menschen von Problemen durch Spielsucht betroffen - laut Experten vor allem junge Männer. Die Folgen seien oft verheerend und reichten bis zu Suizidgedanken.

Durch die Legalisierung des Sportwettenmarktes und vor allem des Online-Glücksspielmarktes im Jahr 2021 boome die Branche derzeit, teilte die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (NLS) in Hannover mit. Nicht zuletzt sportliche Großereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft oder die Olympischen Spiele hätten dazu beigetragen. Die Experten warnen: "Sportwetten sind kein harmloser Zeitvertreib - sie bergen ein hohes Suchtpotenzial." Fälschlicherweise werde das Gefühl vermittelt, mit Sportwissen dauerhaft gewinnen zu können.

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Sucht nach Glücksspiel: Folgen oft verheerend

Etwa eine halbe Million Menschen in Niedersachsen hat laut einer Hochrechnung, die die NLS veröffentlicht hat, auf Glücksspiel-Sucht bezogene Probleme: Sie zeigen riskantes Spielverhalten oder Störungen. Betroffen sind laut NLS "vor allem junge Männer, vielfach mit Migrationshintergrund und aus sozial schwachen Schichten". Sie geraten demnach in Versuchung, mit "vermeintlicher Sportkompetenz aus wenig Geld viel zu machen". Im vergangenen Jahr stieg der Anteil der Sportwetten-Süchtigen unter den Glücksspiel-Süchtigen in Beratungsstellen auf 23 Prozent, wie die NLS mitteilte. 2019 lag der Wert den Angaben zufolge noch bei 12,2 Prozent. Die Folgen der Sucht seien oft verheerend - sie reichten von hoher Verschuldung bis zu Suizidgedanken. Zentraler Ansprechpartner für Suchtprävention, Suchthilfe und Suchtselbsthilfe ist in Niedersachsen die Landesstelle für Suchtfragen.

Rat und Nothilfe bei Suizidgedanken

Bei Suizidgefahr: Notruf 112
Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (Tel.: 0800/111-0-111) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: Tel.: 0800/111-0-333 oder 116 111; wochentags von 14 bis 20 Uhr)

Auf den Seiten der Deutschen Depressionshilfe sind Listen mit regionalen Krisendiensten und mit Kliniken zu finden. Zudem gibt es viele Tipps für Betroffene und Angehörige.

Über www.telefonseelsorge.de ist eine Online-Beratung möglich.

Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen bietet die Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: www.suizidprophylaxe.de.

In der deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige, um die Situation und die Versorgung Depressiver zu verbessern. Sie bieten Depressiven ein E-Mail-Beratung als Orientierungshilfe an.
Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

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Dieses Thema im Programm:

Niedersachsen 18.00 | 24.09.2024 | 18:00 Uhr

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