Flughafen Hannover: Werden Nachtflüge reduziert?
Beim Flughafen Hannover gilt der Nachtflugbetrieb als wirtschaftlich zentral. Dass die Landesregierung angekündigt hat, die Zahl der Nachtflüge zur Debatte zu stellen, sorgt nicht für Unruhe.
Flughafen-Geschäftsführer Martin Roll gibt sich gelassen. Er rechne nicht mit einer Reduzierung der Nachtflüge und verweist auf Aussagen von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Dieser habe sich "noch einmal klar dazu bekannt, dass Hannover auch künftig der 24-Stunden-Airport des Nordens sein wird", so Roll. Hannover sei mit seinem Nachtflugbetrieb ein wichtiger Ausweichflughafen, etwa für den Fall, dass es in Berlin oder Hamburg Probleme gebe.
Weniger Lärm durch technische Weiterentwicklung
Roll betonte, dass der Flughafen den Lärmschutz sehr intensiv überwache und bewerte. Laute Flugzeuge dürften in Hannover nachts nicht starten oder landen. Zudem setzt er auf künftige Weiterentwicklungen zur Lärmreduzierung. "Ich bin sicher, dass die Technik bereits in den kommenden Jahren noch viel weiter ist", sagte Roll.
Bürgerinitiative verweist auf Gesundheitskosten
Gegen die Nachtflüge in Hannover richtet sich seit Jahren eine Bürgerinitiative, die gesundheitliche Belastungen der Anwohner beklagt. Dieter Poppe von der Bürgerinitiative "Besser ohne Nachtflug Hannover Airport" gesteht den betriebswirtschaftlichen Vorteil des Nachtbetriebs zu, hält allerdings die volkswirtschaftlichen Kosten dagegen: "Fangen wir mal an mit Gesundheitskosten, das Personal auf dem Flughafen bekommt Nachtzuschläge, 10.000 Grundstücke verlieren 10 bis 20 Prozent an Wert." All dies müsse mit eingerechnet werden.
Koalition will klimaschädliche Wirkung des Luftverkehrs reduzieren
ImKoalitionsvertrag von SPD und Grünen steht, man wolle mit dem Flughafenbetreiber über eine "Verminderung von Nachtflügen" sprechen. Im Hinblick auf die bis Ende 2029 geltende Nachtflugregelung solle dabei "eine volkswirtschaftliche Gesamtbetrachtung erfolgen", heißt es. Der Luftverkehr sei "technologisch sowie ökonomisch von großer Bedeutung". Allerdings heißt es im Koalitionsvertrag auch, dass die klimaschädliche Wirkung des Luftverkehrs "maßgeblich reduziert" werden müsse.