An dem Gebäude der Medizinischen Hochschule Hannover steht Notaufnahme. © picture alliance/dpa Foto: Julian Stratenschulte

Evakuierung in Hannover: Blindgänger auf Gelände der MHH vermutet

Stand: 29.11.2024 10:28 Uhr

Auf dem Neubaugelände der MHH in Hannover liegen möglicherweise Blindgänger im Boden. Morgen sollen die verdächtigen Punkte geprüft und wenn nötig entschärft werden. Dafür wird auch die Notaufnahme der MHH geschlossen.

Der Betrieb werde auf ein Minimum zurückgefahren, teilte die Stadt am Freitag mit. Eine vollständige Evakuierung der MHH sei jedoch nicht möglich, da einige Patientinnen und Patienten auf die stationäre Versorgung angewiesen seien. Für sie besteht aber den Angaben zufolge - ebenso wie für die Beschäftigten und Studierenden, die sich während der Evakuierung in der Klinik aufhalten müssen - keine Gefahr. Die Gebäude sind unter anderem durch eine zweistöckige Containerwand und Holzplatten geschützt.

Andere Kliniken stocken Personal auf

Andere Krankenhäuser in Hannover sind ebenfalls auf den eingeschränkten Betrieb der MHH vorbereitet. "Wir erwarten ein Mehraufkommen und haben mit einer Aufstockung des Personals darauf reagiert", sagte Michael Fantini, medizinischer Leiter der Krankenhäuser Annastift, Henriettenstift und Friederikenstift, dem NDR Niedersachsen.

Blindgängerverdacht auf MHH-Neubau

Das Gelände, auf dem die Medizinische Hochschule Hannover in den nächsten Jahren neu gebaut werden soll, wurde wochenlang nach Blindgängern durchsucht. Dabei hatten sich zwei Verdachtspunkte ergeben, wie ein Feuerwehrsprecher Anfang November sagte. Einer der beiden Verdachtspunkte konnte mittlerweile bei weiteren Sondierungen durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen ausgeschlossen werden, wie die Feuerwehr am Freitag mitteilte. Für den verbliebenen Punkt besteht dieser Verdacht jedoch weiterhin, weshalb die geplanten Evakuierungsmaßnahmen unverändert blieben, hieß es. Dafür müssen etwa 9.000 Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil Groß-Buchholz in einem Umkreis von einem Kilometer ab 8 Uhr ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Die Straßen, die im Sperrgebiet liegen, hat die Stadt Hannover online veröffentlicht.

Evakuierung kann bis in den Abend dauern

Für Betroffene gibt es eine Betreuungsstelle in der Integrierten Gesamtschule Roderbruch. Für den Personentransport stehen am Samstag kostenfrei Busse bereit. Außerdem wird ein Bürgertelefon eingerichtet: Das ist heute von 10 bis 15 Uhr sowie morgen von 8 Uhr bis zum Einsatzende unter der Telefonnummer (0800) 731 31 31 erreichbar. Wie lange die Aktion dauert, ist noch nicht absehbar. Die Feuerwehr rechnet damit, dass die Sperrzone in den Abendstunden aufgehoben und die Klinik dann wieder freigeben werden kann.

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Auf einem Verkehrsschild wird auf eine Bombenräumung hingewiesen. © picture alliance/dpa Foto: Friso Gentsch

Mögliche Blindgänger in Hannover: Diese Straßen sind betroffen

Am 30. November müssen rund 9.000 Anwohner in Hannover ihre Häuser verlassen. Die Liste zeigt, wer betroffen ist. Download (424 KB)

Einschränkungen im Bahn- und Busverkehr

Während der Evakuierungsphase läuft der Bahn- und Busbetrieb im Sperrgebiet laut Stadt nach Plan weiter. Allerdings können Fahrgäste der Stadtbahnlinie 4 an den Haltestellen Misburger Straße und Medizinische Hochschule nur ein- und nicht aussteigen. Gleiches gilt für die Halte Schaperplatz, Lathusenstraße, Heidjerhof sowie Heidering und Medizinische Hochschule der Buslinien 123, 124, 127 und 137. Lediglich an der Misburger Straße dürfen Fahrgäste zum Umstieg ein- und aussteigen. Erst im Fall einer notwendigen Entschärfungsmaßnahme wird der Bahn- und Busbetrieb im Evakuierungsgebiet eingestellt, wie die Stadt mitteilte.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 28.11.2024 | 15:00 Uhr

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