Ehepaar in Wennigsen getötet: Urteil verzögert sich
Im Prozess gegen einen 24-Jährigen wegen zweifachen Mordes fällt das Urteil voraussichtlich erst Ende April. Er soll ein Ehepaar in Wennigsen erstochen haben, weil er Geld brauchte.
Ursprünglich war das Urteil in der vergangenen Woche erwartet worden, doch dann setzte das Landgericht Hannover drei weitere Verhandlungstermine an. Nach Angaben einer Gerichtssprecherin wird die Hauptverhandlung heute fortgesetzt, weitere Termine sind für den 11. und 26. April angesetzt. Das Urteil gegen den Mann werde die Kammer voraussichtlich erst am letzten Termin verkünden, so die Sprecherin.
Ehepaar im eigenen Haus in Holtensen umgebracht
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, das Ehepaar im Juni vergangenen Jahres in dessen Haus im Wennigser Ortsteil Holtensen getötet zu haben. Zunächst habe der 24-Jährige den 59 Jahre alten Ehemann heimtückisch getötet, so die Anklage. Um den ersten Mord zu verdecken, habe er danach noch die Ehefrau getötet. Motiv des Mannes war nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Habgier: Kurz davor habe der Angeklagte die Autowerkstatt des 59-Jährigen übernommen, sei dann aber in Geldnot geraten. Er habe gewusst, dass sein späteres Opfer eine größere Summe Bargeld in seinem Haus deponiert habe.
Staatsanwalt: Angeklagter täuscht Überfall auf sich vor
Rund eine Woche nach der Tat soll der Angeklagte einen Überfall in seiner Autowerkstatt vorgetäuscht haben. Damit wollte er aus Sicht der Staatsanwaltschaft von dem Tatverdacht gegen ihn ablenken. "Der Angeklagte bestreitet den Vorwurf insgesamt", hatte dessen Verteidiger zu Prozessbeginn gesagt.
Mutmaßlicher Mörder gab an, sich Sorgen um Opfer zu machen
Die Leichen des Ehepaares waren am 13. Juni 2022 gefunden worden. Der Angeklagte hatte zuvor selbst die Polizei alarmiert. Er sagte, dass er sich Sorgen mache, weil der Mann nicht zu einer Verabredung gekommen sei und außerdem im Haus ein Wasserhahn laufe. Vor Gericht berichtete ein Polizist als Zeuge von der Begegnung mit dem Angeklagten. Als er diesen vor dem Haus des Ehepaares getroffen habe, habe er sich als besorgter Kollege des 59-Jährigen ausgegeben.