Disziplinarverfahren: Designierter Polizeipräsident muss gehen
Uwe Lange sollte Polizeipräsident der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen werden - doch nun muss er seinen Posten räumen. Das erfuhr der NDR aus Kreisen der Polizei.
Gegen Lange ist am Montag ein Disziplinarverfahren eröffnet worden. Der 57-Jährige wurde erst im März von Innenministerin Daniela Behrens (SPD) als kommissarischer Behördenleiter benannt, zuvor war Lange stellvertretender Polizeipräsident. Die Zentrale Polizeidirektion gilt mit mehr als 2.000 Mitarbeitern als große Behörde, ihr untersteht unter anderem die Bereitschaftspolizei.
Beschwerde einer Polizeidirektorin als Grundlage
Nach Informationen des NDR soll Uwe Lange an die Polizeiakademie wechseln, wo er ein Digitalisierungsprojekt verantworten soll. Grundlage für die Ablösung soll eine Beschwerde einer leitenden Polizeidirektorin sein. Lange wird ein zögerlicher Umgang mit einem Mitarbeiter vorgeworfen, der in mehreren Fällen gegenüber zwei Beschäftigten in barscher Weise und übertrieben hart aufgetreten sein soll.
Lange wohl noch nicht zu den Vorwürfen angehört
Dieses Auftreten sei Uwe Lange bekannt gewesen, er sei jedoch nicht rasch und konsequent genug dagegen vorgegangen, so der Vorhalt nach Recherchen des NDR. Der Stabsmitarbeiter hatte wegen ähnlicher Vorfälle bereits einen Posten im Innenministerium räumen müssen. Offenbar wurde Uwe Lange selbst noch nicht zu den Vorwürfen im Rahmen des Disziplinarverfahrens angehört.