Blindgänger auf MHH-Gelände vermutet: Evakuierung abgeschlossen
Auf dem Neubaugelände der MHH in Hannover liegt möglicherweise ein Blindgänger. Die Prüfung der Verdachtsstelle hat begonnen. Man werde wohl früher fertig als geplant, heißt es von der Feuerwehr.
Die Evakuierung sei planmäßig verlaufen, hieß es. Seit den frühen Morgenstunden mussten etwa 9.000 Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil Groß-Buchholz in einem Umkreis von einem Kilometer ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Die Straßen, die im Sperrgebiet liegen, hat die Stadt Hannover online veröffentlicht. Wird tatsächlich ein Blindgänger gefunden, wird er unschädlich gemacht. Dafür wird die Notaufnahme der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) geschlossen.
MHH kann nicht komplett evakuiert werden
Wegen der Bombensondierung wird der Betrieb der Klinik nach Angaben der Stadt auf ein Minimum zurückgefahren. Eine vollständige Evakuierung der MHH sei nicht möglich, da einige Patientinnen und Patienten auf die stationäre Versorgung angewiesen seien. Für sie besteht den Angaben zufolge - ebenso wie für die Beschäftigten und Studierenden, die sich während der Evakuierung in der Klinik aufhalten müssen - keine Gefahr. Die Gebäude sind unter anderem durch eine zweistöckige Containerwand und Holzplatten geschützt.
Mehr Personal in anderen Kliniken
Andere Krankenhäuser in Hannover sind ebenfalls auf den eingeschränkten Betrieb der MHH vorbereitet. "Wir erwarten ein Mehraufkommen und haben mit einer Aufstockung des Personals darauf reagiert", sagte Michael Fantini, medizinischer Leiter der Krankenhäuser Annastift, Henriettenstift und Friederikenstift, dem NDR Niedersachsen.
Blindgängerverdacht auf MHH-Neubaufläche
Das Gelände, auf dem die Medizinische Hochschule in den nächsten Jahren neu gebaut werden soll, wurde wochenlang nach Blindgängern durchsucht. Dabei ergaben sich zwei Verdachtspunkte, wie ein Feuerwehrsprecher Anfang November sagte. Einer der beiden Punkte konnte mittlerweile bei weiteren Sondierungen durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen ausgeschlossen werden.
Einsatz kann bis in den Abend dauern
Für Betroffene gibt es eine Betreuungsstelle in der Integrierten Gesamtschule Roderbruch. Dort haben sich nach Informationen von NDR Niedersachsen rund 500 Menschen eingefunden. Für den Personentransport standen kostenfrei Busse bereit. Außerdem ist ein Bürgertelefon eingerichtet: Dieses ist bis zum Einsatzende unter der Telefonnummer (0800) 731 31 31 erreichbar. Wie lange die Aktion dauert, ist noch nicht absehbar. Die Feuerwehr rechnete damit, dass die Sperrzone in den Abendstunden aufgehoben und die Klinik dann wieder freigegeben werden kann.
Einschränkungen im Bahn- und Busverkehr
Während der Evakuierungsphase lief der Bahn- und Busbetrieb im Sperrgebiet laut Stadt nach Plan weiter. Während jetzt begonnenen Phase der Kampfmittelbeseitigung fährt die Stadtbahnlinie 4 von Garbsen laut Üstra nur bis zur Haltestelle Nackenberg. Im Fall einer notwendigen Entschärfung wird der Bahn- und Busbetrieb im Evakuierungsgebiet komplett eingestellt, wie die Stadt mitteilte.