Betrug bei Fahrprüfungen: Auch Fahrlehrer beschuldigt
Anstelle von Fahrschülern sollen bezahlte Stellvertreter unter falschem Namen Fahrprüfungen abgelegt haben. Die Staatsanwaltschaft Bückeburg ermittelt gegen 13 Beschuldigte, darunter ein Fahrlehrer.
Wegen des mutmaßlichen Betrugs ließ die Staatsanwaltschaft am Mittwoch 18 Häuser und Wohnungen in neun Orten durchsuchen, unter anderem in Rinteln (Landkreis Schaumburg), Bad Münder (Landkreis Hameln-Pyrmont) und Hannover. Bei einem der mutmaßlichen Täter handele es sich um einen Fahrlehrer, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.
Stellvertreter legten falsche Ausweise vor
Den Verdächtigen wird unter anderem Missbrauch von Ausweispapieren vorgeworfen. Vier der 13 Beschuldigten sollen sich für die Betrugsmasche zusammengetan haben. Gegen Geld sollen sie Dritte illegal zu den Führerscheinprüfungen geschickt haben - die Staatsanwaltschaft spricht von mehreren Tausend Euro pro Fall. Die Stellvertreter sollen den Prüfern des TÜV die Ausweise der tatsächlichen Führerscheinkandidaten vorgelegt haben und die Prüfung so unter falscher Identität absolviert haben, hieß es. Warum das nicht auffiel, muss die Staatsanwaltschaft noch klären.
Prüflinge sollen zum Betrug angestiftet haben
Unter den mutmaßlichen Tätern sind auch acht Prüflinge, die zu den Taten angestiftet haben sollen. Eine weitere beschuldigte Person soll als Stellvertreterin aufgetreten sein. Aufgeflogen war der Betrug, weil eine Frau Anzeige bei der Polizei erstattet hatte. Bei einer Fahrschule in Rinteln war ihr eine Möglichkeit angeboten worden, um die Führerscheinprüfung zu vermeiden.
Durchsuchungen ergaben umfangreiches Beweismaterial
Bisher haben die Tatverdächtigen sich den Angaben zufolge nicht zu den Vorwürfen geäußert. Bei den Durchsuchungen sei aber umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Ob und wie viele Dokumente wegen des Betrugs unrechtmäßig ausgestellt wurden, sei noch unklar.