Untreue? Göttinger Impfgegner Fuellmich in Untersuchungshaft
Der Göttinger Anwalt Reiner Fuellmich ist aus Mexiko nach Deutschland abgeschoben worden. Bei der Einreise in Frankfurt am Main kam er in Untersuchungshaft. Gegen Fuellmich lag ein Haftbefehl vor.
Die Staatsanwaltschaft Göttingen ermittelt gegen den 65-Jährigen wegen Untreuevorwürfen. Es geht um Spendengelder in Höhe von 700.000 Euro, die Fuellmich als Geschäftsführer der Mitte des Jahres 2020 gegründeten "Stiftung Corona-Ausschuss" veruntreut haben soll. Demnach soll er im November 2020 "eine Zahlung in Höhe von 200.000 Euro in 20 Transaktionen zu je 10.000 Euro an seine Ehefrau" vorgenommen haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Im Mai 2021 soll er dann 500.000 Euro auf sein Privatkonto überwiesen haben. Die Gelder hätten er und seine Frau privat verbraucht, unter anderem für die Ablösung eines Immobilienkredits.
Spendengelder des "Corona-Ausschusses" veruntreut?
Die Spendengelder soll Fuellmich als damaliger Geschäftsführer des sogenannten Corona-Ausschusses abgezweigt haben. "Die Gesellschafter warben seit dem Jahre 2020 für Spenden, welche, gezahlt von Privatpersonen, die Arbeit des 'Ausschusses' finanzieren sollten", so die Staatsanwaltschaft Göttingen. Der sogenannte Corona-Ausschuss ist eine Plattform im Internet, auf der die Corona-Schutzmaßnahmen hinterfragt werden und vor allem Impfgegner und Corona-Skeptiker zu Wort kommen.
Von Mexiko nach Deutschland abgeschoben
Der 65-Jährige hatte sich in den vergangenen Monaten in Mexiko aufgehalten. In der vergangenen Woche sei er aus "ausländerrechtlichen Gründen" nach Deutschland abgeschoben worden, so die Staatsanwaltschaft. Gegen ihn lag ein europäischer Haftbefehl vor. Deshalb sitzt er nun in Untersuchungshaft. Reiner Fuellmich ist bereits wegen Beleidigung und Volksverhetzung verurteilt worden.