Uni Göttingen: Präsident Metin Tolan endgültig abgewählt
Der Präsident der Uni Göttingen, Metin Tolan, ist vom Senat in einer Sondersitzung am Mittwoch endgültig abgewählt worden. Zuvor war eine Einigung zwischen Senat und Stiftungsausschuss gescheitert.
Der Senat hatte bereits Anfang Oktober eine Abwahl vorgeschlagen, der Stiftungsausschuss hatte den Vorschlag damals zurückgewiesen. Schließlich hat der Senat trotzdem für die Abwahl gestimmt. Größter Kritikpunkt: Tolans Führungsstil. Er habe Entscheidungen der Gremien missachtet und sei für die gescheiterte Exzellenzinitiative der Universität in Göttingen verantwortlich.
Tolan und Ausschuss greifen den Senat an
Der abgewählte Präsident kritisierte das Vorgehen. Die Senatoren hätten nur basierend auf Gerüchten und falschen Fakten entschieden, so Tolan. Er wünsche der Hochschule zukünftig Senatoren, die ihre Aufgabe verantwortungsvoller wahrnehmen als die bisherigen. Der Vorsitzende des Stiftungsausschusses, Peter Strohschneider, befürchtet, dass der Beschluss des Senats der Universität Göttingen erheblichen und unnötigen Schaden zufüge. Metin Tolan bleibt noch im Amt, bis er seine Entlassungsurkunde bekommen hat.
Senat will Interimspräsidenten einsetzen
Ein Interimspräsident soll zeitnah präsentiert werden, teilte der Senat mit. Das solle mit den Vizepräsidenten, Dekanen, dem Stiftungsausschuss und dem niedersächsischen Wissenschaftsministerium abgestimmt werden. Außerdem werde ein Prozess zur besseren Zusammenarbeit der verschiedenen Gremien an der Universität angestoßen. Im kommenden Jahr will der Senat eine Findungskommission für den neuen Präsidenten einrichten.
Ministerium will vermitteln
Der niedersächsische Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) hat den Senat, den Stiftungsausschuss und das Präsidium zu einem Gespräch im Ministerium in Hannover eingeladen. Auf Anfrage des NDR Niedersachsen teilt der Minister mit, die Situation an der Universität Göttingen stelle sich als sehr schwierig dar. Bei dem Gespräch werde man versuchen, einen gemeinsamen Weg zu finden.