Schwache Nachfrage: Laborausrüster Sartorius streicht Personal
Der Göttinger Pharma- und Laborausrüster Sartorius hat seine Halbjahresbilanz vorgestellt. Demnach kämpft der Dax-Konzern weiter mit der schwachen Nachfrage seiner Kunden - und streicht nun Personal.
Während des Booms in der Corona-Pandemie hatte das Unternehmen noch zahlreiche Mitarbeiter eingestellt, nun wurden Stellen wieder abgebaut. Wie Sartorius am Freitag mitteilte, sind von den Streichungen am Standort in Göttingen 259 der zuvor 4.424 Angestellten betroffen. Laut Konzernchef Joachim Kreuzburg sind weltweit seit Jahresbeginn rund 900 von zuvor 16.000 Stellen weggefallen. "Das ist eine moderate, aber auch notwendige Anpassung", sagte Kreuzburg. Grund sei die schwache Nachfrage nach der Pharma- und Laborausrüstung des Konzerns.
Gewinn verringert sich um 26 Prozent
Nach dem bereits schlechten Jahresauftakt liegt der Auftragseingang nach sechs Monaten mit knapp 1,5 Milliarden Euro rund ein Drittel unter dem Vorjahreswert, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz sank im Vergleich um rund 16 Prozent auf 1,74 Milliarden Euro. Wegen höherer Kosten fiel auch der Gewinn deutlich niedriger aus als erwartet - er verringerte sich um 26 Prozent auf knapp 517 Millionen Euro.
Kreuzburg rechnet weiterhin mit Wachstumskurs
Nach dem Aufschwung in der Pandemie seien die Sartorius-Kunden wenig ausgabefreudig und würden stattdessen Lagerbestände abbauen, hieß es. "Die schwache Entwicklung des Auftragseingangs hält insgesamt länger an als ursprünglich erwartet", sagte Kreuzburg. Mit insgesamt 15.000 Mitarbeitenden sei Sartorius aber weiterhin über den 9.000, die das Unternehmen vor der Pandemie beschäftigt hatte. Langfristig rechnet der Konzernchef weiter mit Wachstum. "Wenn die Normalisierungsphase abgeschlossen ist, werden wir sicher auch wieder einstellen", sagte er. Grade erst hat Sartorius die französische Zell- und Gentherapie des Unternehmens Polypus übernommen.