Salzgitter: Beschäftigte protestieren gegen Stellenabbau bei Bosch
In Niedersachsen haben mehr als 1.500 Beschäftigte des Unternehmens Bosch gegen den bundesweiten Stellenabbau protestiert. Die IG Metall und der Betriebsrat hatten zu dem bundesweiten Aktionstag aufgerufen.
Ersten Angaben zufolge haben sich vor dem Werk in Hildesheim am Mittwoch etwa 1.550 Beschäftigte versammelt. Am Standort in Salzgitter sind laut Gewerkschaft rund 700 Menschen zusammengekommen. Die Mitarbeitenden versammelten sich um fünf vor zwölf auf dem Besucherparkplatz zu einem gemeinsamen Protest, "um das Bosch-Management an seine soziale Verantwortung zu erinnern und entschieden Haltung für den Erhalt von Arbeitsplätzen zu zeigen", hieß es auf der Webseite der IG Metall.
Stellenabbau betrifft ganze Region Hildesheim
Der Betriebsrat des Bosch-Werks kritisiert, dass nicht mit der Belegschaft kommuniziert werde. "Wir machen uns Sorgen um die Zukunft hier, wenn Stellenabbau das Mittel aller Dinge wird", sagte Stefan Störmer, Betriebsratsvorsitzender vom Werk in Hildesheim dem NDR Niedersachsen. Bosch sei der größte Arbeitgeber der Region. "Und damit sind auch noch viele weitere Arbeitsplätze indirekt in der Region betroffen, wenn dieses Werk nicht zukunftsfähig bleibt", sagte Störmer.
IG Metall fordert Gespräche mit Mitarbeitenden
Die Gewerkschaft fordert nach eigenen Angaben die Berücksichtigung alternativer Konzepte zum Personalabbau und die faire Beteiligung aller Beschäftigten an den Wachstumschancen von Bosch. Es gehe der IG Metall bei dem Protest um "die Sicherung von Arbeitsplätzen" und "das Wohl der gesamten Belegschaft", teilte die Gewerkschaft mit. Im Bosch-Werk in Salzgitter sollen bis Ende nächsten Jahres rund 90 der etwa 1.400 Arbeitsplätze gestrichen werden. Mehrmals waren in den vergangenen Monaten Pläne von Bosch bekannt geworden, weltweit Stellen zu streichen. Über alle Geschäftsbereiche hinweg stehen bislang mehr als 7.000 Stellen zur Disposition.