Blick auf einen Häuserblock in Göttingen. © NDR

Problem-Immobilie in Göttingen: Stadt will 119 Wohnungen kaufen

Stand: 09.11.2023 13:29 Uhr

Die Stadt Göttingen will Mehrheitseignerin eines Wohnkomplexes werden, der als sozialer Brennpunkt gilt. Ziel ist es, die heruntergekommene Immobilie zu sanieren oder abzureißen und neue Wohnungen zu errichten.

In dem Wohnblock herrschen nach Angaben der Stadt teils unmenschliche Wohn- und Lebensbedingungen. Der Gebäudekomplex müsse umfassend saniert oder idealerweise abgerissen und neu gebaut werden. Um diesen Plan voranzutreiben, hat der Rat der Stadt Göttingen am Mittwoch einstimmig dafür gestimmt, weitere 119 Wohnungen in dem Gebäudekomplex Hagenweg 20 in der Weststadt zu kaufen - damit die Stadt Mehrheitseignerin der Immobilie wird. Laut Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD) gibt es eine ernsthafte Chance dafür. Sie versicherte, dass die bisherigen Bewohnerinnen und Bewohner nicht verdrängt werden sollen.

Problem-Immobilie im Hagenweg hat 165 Apartments

Bisher gehören der Stadt 22 Wohnungen in der heruntergekommenen Immobilie, neun weitere sollen kurzfristig gekauft werden. Um Mehrheitseignerin zu werden, reiche das aber nicht, so die Stadt. Insgesamt gibt es laut Stadtverwaltung in dem Gebäude 165 Ein- beziehungsweise Zwei-Zimmer-Appartements auf sechs Etagen. Rund 140 Menschen sind den Angaben zufolge dort gemeldet. Im Rat der Stadt sprachen sich am Mittwoch alle Fraktionen für den kompletten Kauf, Abriss und Neubau der Immobilie aus. Daran wird die Stadt nun weiter arbeiten - mit dem Ziel, die Wohnsituation für die Menschen zu verbessern.

Privater Käufer hat eigentlich schon den Zuschlag

Für die 119 Wohnungen, die die Stadt nun zusätzlich kaufen will, hat die bisherige Mehrheitseigentümerin bereits das Angebot eines privaten Käufers angenommen. Laut Stadt ist der Vertrag aber noch nicht wirksam. Über eine mögliche Rückabwicklung des Kaufvertrags will die Stadt nun mit dem Käufer und Verkäufer sprechen. Die Eigentümer sähen das Gebäude bisher als Anlageobjekt. "Unter welchen Bedingungen die Menschen dort leben, spielte für sie allenfalls eine untergeordnete Rolle", sagte Oberbürgermeisterin Broistedt.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 09.11.2023 | 06:30 Uhr

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