Preisgekrönte Göttinger Logistik-Firma Grünfuchs insolvent
Das Göttinger Logistikunternehmen Grünfuchs ist für seine Innovation ausgezeichnet worden - für die Idee, auf der letzten Meile Pakete verschiedener Anbieter gebündelt abzuliefern. Nun ging das Geld aus.
Ein Lieferdienst, der sieben Pakete abliefert, statt sieben Lieferdienste, die jeweils ein Paket abliefern: Das ist die Grundidee von Grünfuchs. Geschäftsführer Felix Dossmann sagt, er habe mit den Großen in der Logistikbranche darüber schon verhandelt. Darüber, dass sein Unternehmen auf der letzten Meile Pakete aller Anbieter ausliefert, um die Umwelt zu schonen. "Bei einem hatten wir schon über Mengen und Paketgrößen gesprochen." Alles habe gepasst, aber dann komme immer wieder jemand, der "nein" sage.
Zu wenig Geld trotz neuen Geschäftsmodells
Deshalb hat Dossmann das Geschäftsmodell umgestellt. Auf Lieferdienste für lokale Unternehmen. "Wir fahren für Unternehmen in Göttingen Pakete aus, auch die Pakete der Citipost nehmen wir mit", sagt Dossmann. Solche Dienstleistungen bietet Grünfuchs derzeit in Göttingen und in Köln an. Nun war eine Expansion in Osnabrück geplant. Aber dann ging das Geld aus. Ob die Osnabrücker Pläne jetzt umgesetzt werden können, müsse geprüft werden.
Insolvent und dennoch Chance auf weitere Auszeichnung
"Die Insolvenz war eine Überraschung und hat in der Logistikbranche eingeschlagen", sagt Involvenzverwalter Peter Staufenbiel. Er zeigt sich aber optimistisch, was die Zukunft von Grünfuchs angeht. Der Geschäftsbetrieb laufe derzeit normal weiter und es gebe bereits interessierte Investoren. Die Göttinger Firma ist in diesem Jahr auch für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis des Bundes nominiert. Grünfuchs hatte bereits den Eco Performance Award der Universität St. Gallen und den StartUp Pokal erhalten.