Niedersachsenderby: Ermittlungen gegen 121 Fans eingestellt
Eine Massenschlägerei nach dem Niedersachsenderby bleibt juristisch ohne Konsequenzen. Die Staatsanwaltschaft Hildesheim hat die Ermittlungen gegen 121 Fußball-Fans aus Mangel an Beweisen eingestellt.
Den Beschuldigten konnte nichts Konkretes nachgewiesen werden, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage des NDR Niedersachsen bestätigte. Die Polizei hatte eine eigene Ermittlungsgruppe zu der Fußball-Massenschlägerei eingerichtet. Zahlreiche Handys der beschuldigten Fans wurden beschlagnahmt und ausgewertet - ohne Erfolg. Ein öffentlicher Zeugenaufruf konnte den Ermittlern ebenfalls keine neuen Hinweise liefern. Bei den Vernehmungen haben sich alle Beschuldigten auf ihr Schweigerecht berufen, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Aus Mangel an Beweisen mussten die Ermittlungen also kurz vor dem kommenden Niedersachsenderby eingestellt werden. Zuerst berichtete die "Braunschweiger Zeitung".
Nächstes Derby: Weniger Plätze im Gästeblock
Hintergrund war eine Schlägerei in einem Gasthof in Adenbüttel (Landkreis Gifhorn) im Oktober. Dort sollen bis zu 150 Mitglieder der aktiven Eintracht-Fanszene das Niedersachsenderby verfolgt haben. Kurz nach Spielende hätten gut 50 bis 70 gewaltbereite Hannover-Fans den Gasthof gestürmt, so die Polizei. Bilder und Videos der Schlägerei kursierten in den Sozialen Medien. Die Rivalität zwischen Braunschweig und Hannover gilt als eine der härtesten im deutschen Profifußball. Wegen Fan-Ausschreitungen bei vergangenen Derbys darf der Gästeblock auch beim kommenden Spiel in Hannover nur zu 60 Prozent gefüllt werden. Die Braunschweiger "Ultra-Szene" kündigte daher bereits den Boykott des Niedersachsenderbys an.
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