Neue Vergütung für VW-Chefs: Profitable Pensionen
Die Beschneidung der eigenen Gehälter dürfte für einige Mitglieder des Volkswagen-Vorstands nicht so hart ausfallen wie angekündigt. Zwar haben die Wolfsburger Spitzenmanager ihre Vergütungen auf 5,5 Millionen Euro beziehungsweise 10 Millionen für den Vorsitzenden gedeckelt. Im Zuge der neuen Vergütungsregelungen ändern sich auch die Bedingungen für die Pensionszahlungen. Im Wesentlichen lässt sich zwischen drei Gruppen von Vorstandsmitgliedern unterscheiden - eine bekommt höhere Alterszahlungen, für eine ändert sich nichts. Die dritte muss Einbußen hinnehmen.
Höhere Rente laut VW kein Ausgleich
Besonders von den neuen Regelungen profitieren neueren Vorstandsmitglieder - unter anderem Markenchef Herbert Diess, wie VW-Kreise NDR Info bestätigt haben. Der Grund: Für jedes Jahr im Vorstand zahlt der Konzern ein halbes Jahresgrundgehalt in das Betriebsrentensystem ein, wie die "Welt" berichtet. Bei einem höheren Grundgehalt, wie jüngst vereinbart, bedeute das eine höhere Rente. Volkswagen beschwichtigt: Angesichts der Einbußen bei den aktuellen Bezügen sei das Plus bei der späteren Rentenzahlung zu vernachlässigen.
Für langjährige Mitglieder bilden alte Vergütungen die Basis
Die zweite Gruppe, langjährige Vorstände wie Konzernchef Matthias Müller, hätte weiterhin komfortable Pensionsansprüche, heißt es bei VW. Sie können im Ruhestand wie bisher zu 70 Prozent ihres letzten Grundgehaltes bekommen. Der Aufsichtsrat wollte aber verhindern, dass für Müller oder auch Einkaufschef Francisco Garcia Sanz die Pensionszahlungen noch weiter steigen. Deswegen seien für sie die alten, niedrigeren Grundvergütungen weiter die Basis für spätere Pensionsansprüche - und nicht das neue erhöhte Fixgehalt.
Neue Vorstände bekommen nur noch 40 statt 50 Prozent
Künftige Vorstandsmitgliedern dagegen sollen allerdings niedrigere Pensionen bekommen, wie ein VW-Sprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Statt bisher 50 Prozent des Grundgehalts zahlt der Wolfsburger Konzern seinen Topmanagern dann noch 40 Prozent in die Betriebsrente ein.