Nagelbretter und Steine auf Straßen: Mann muss ins Gefängnis
Weil er immer wieder Steine und Nagelbretter auf Straßen gelegt hatte, ist ein 45-Jähriger zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil des Landgerichts Braunschweig fiel überraschend milde aus.
Die Staatsanwaltschaft hatte beantragt, den Angeklagten in vier Fällen wegen versuchten Mordes zu verurteilen. Sie hatte eine Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten gefordert. Das Gericht sah es zwar als erwiesen an, dass der Mann im Jahr 2019 bei Wolfsburg in 19 Fällen Steine und Nagelbretter auf Straßen platziert hatte und zudem Steine auf fahrende Autos geworfen hatte, eine Tötungsabsicht erkannte das Gericht nicht. Sie verurteilte den 45-Jährigen am Donnerstag wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sowie Körperverletzung. Der Mann hatte die Taten eingeräumt.
Taten ein Schrei nach Hilfe
Der Mann soll in einer mentalen Krise gewesen sein und unter Drogeneinfluss gestanden haben, heißt es in dem Urteil. Er habe Probleme in seinem Beruf und in seiner Ehe gehabt, außerdem sei er kokainabhängig gewesen. Die Straßenfallen, das Steinewerfen - all das sei eher ein Schrei nach Hilfe gewesen, sagte der Richter. Ein Sachverständiger nannte die Taten einen "Kick in Zeiten sonstiger emotionaler Langeweile". Gegen das Urteil kann noch Revision eingelegt werden.