Nach Waldbrand: Feuerwehr im Harz beklagt "alte Schwachstellen"
Nach dem Brand auf dem Brocken im Harz Anfang September hat die örtliche Feuerwehr erneut auf Probleme für die Einsatzkräfte hingewiesen. Darunter: unzuverlässige Technik und Totholz.
Der jüngste Brand habe alte Schwachstellen neu aufgedeckt, sagte der Harzer Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse. "Ein großes Problem" sei etwa eine große Menge Totholz im Nationalpark. Dieses schränke die Bewegungsfläche für die Einsatzkräfte erheblich ein. Lohse sprach sich für eine künftige Entnahme von Totholz aus. Zudem forderte er, dass in Risikogebieten Totholz-Schneisen angelegt werden. Der Umgang mit Totholz wird von Politik, Brandexperten, NABU und Nationalpark Harz schon länger diskutiert - und wurde durch den neuerlichen Waldbrand neu angestoßen.
Feuerwehr fordert bessere Früherkennung und neue Fahrzeuge
Auch die Technik macht den Brandbekämpfern im Harz laut Lohse zu schaffen. Weder Satellitenüberwachung noch die Waldbranddetektoren auf dem Brocken würden zuverlässig Brände erkennen. Nötig sei ein Waldbrandfrüherkennungssystem mit direkter Aufschaltung in der Rettungsleitstelle des Landkreises Harz. Neben neuen, für Gleise geeigneten Löschfahrzeugen und einem neuen Wasserreservoir mit mindestens 100.000 Litern im Nationalpark plädiert der Kreisbrandmeister auch für eine regelmäßige Großübung.
Waldbrand auf tausend Meter Länge
Anfang September hatte es am Brocken mehrere Tage gebrannt. Der Waldbrand hatte sich zwischenzeitlich auf einer Länge von mehr als einem Kilometer in dem unwegsamen Gelände ausgebreitet. Das Feuer am Königsberg wurde schließlich am 11. September offiziell für gelöscht erklärt. Die Brandursache ist bislang unklar. Die Polizei sucht zwei Wanderer, die den Brand gemeldet haben. Zudem wurde ein Hinweisportal eingericht.