Nach Tolan-Abwahl: Axel Schölmerich soll Uni Göttingen leiten
Nach der Abwahl des Göttinger Uni-Präsidenten Metin Tolan gibt es nun eine Übergangslösung: Niedersachsens Wissenschaftsministerium hat Axel Schölmerich als Interimspräsidenten für ein Jahr vorgeschlagen.
Mit dem Psychologen, der von 2015 bis 2021 Präsident der Ruhr-Universität Bochum war, habe man einen erfahrenen Hochschulleiter gefunden. "Ich bin sehr froh, dass wir Prof. Dr. Schölmerich für diese anspruchsvolle Aufgabe gewinnen konnten", teilte Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) mit. Schölmerich selbst erklärte, er freue sich auf die neue Aufgabe. Die Universität Göttingen sei in Forschung und Lehre eine der führenden Einrichtungen in Deutschland. Ein erster Austausch mit Vertretenden der Universität habe erfreuliche Gemeinsamkeiten erkennen lassen, was die anstehenden Aufgaben betreffe.
Senat muss entscheiden: Übergangspräsident ab 1. März für ein Jahr
Der Plan sieht nun vor, dass der Senat am 5. Februar zu einer Sondersitzung zusammenkommt und über den Vorschlag abstimmt. Da sich alle Beteiligten bereits im Vorfeld auf den Kandidaten Schölmerich verständigt hatten, gilt es als sicher, dass er am 1. März das Amt des Göttinger Universitätspräsidenten für ein Jahr übernehmen wird. Senatssprecher Ramin Yahyapour zeigt sich hoffnungsfroh und erklärte, die Senatorinnen und Senatoren freuten sich darauf, mit Schölmerich zusammenzuarbeiten. Ähnlich äußerte sich der Sprecher der Dekaninnen und Dekane an der Universität Göttingen, Andreas Paulus. Er bescheinigte Schölmerich große Erfahrung in Universitätsgremien.
Zweiter Interimspräsident an Universität Göttingen in sechs Jahren
Anlass für die Suche nach einem Interimspräsidenten war die Abwahl des bisherigen Hochschulleiters Metin Tolan durch den Senat im November. Der Senat hatte kein Vertrauen mehr in ihn, während das Ministerium an Tolan hatte festhalten wollen. Nachdem die Abwahl feststand, begann die Suche nach einem Übergangspräsidenten. Eine der Aufgaben für Schölmerich wird nun sein, den Weg für die Wahl eines dauerhaften neuen Präsidenten zu ebnen. Es ist bereits das zweite Mal innerhalb von sechs Jahren, dass in Göttingen ein Interimspräsident das Amt übernehmen muss.