Nach 44 Jahren: Erbprinz Ernst August fordert Skulpturen zurück
Nach 44 Jahren muss die Universität Göttingen die älteste private Sammlung römischer Skulpturen zurückgeben. Die Sammlung Wallmoden war 1979 als Leihe des Hauses Hannover an die Uni gekommen.
Doch Erbprinz Ernst August von Hannover hat jetzt den Leihvertrag gekündigt. Gründe dafür teilte er der Universität offenbar nicht mit. "Wir tappen völlig im Dunklen", sagt Johannes Bergemann, der Leiter des Archäologischen Instituts, dem NDR in Niedersachsen. Ernst August von Hannover ließ eine Anfrage des NDR bislang unbeantwortet.
Institut veranstaltet Aktionswochenende
Am 1. Juni soll die Sammlung in ein Depot in der Nähe von Hannover gebracht werden. Kommendes Wochenende veranstaltet das Institut deshalb ein Aktionswochenende mit Führungen, Vorträgen und einer eigens konzipierten Theaterperformance zu den Marmorskulpturen. In Göttingen ist die Sammlung Wallmoden zum letzten Mal am 28. Mai von 11 bis 16 Uhr zu sehen. Der Name geht zurück auf Reichsgraf Johann Ludwig von Wallmoden. Wallmoden war ein unehelicher Sohn des britisch-hannoverschen Königs Georg II, dem Gründer der Georg-August-Universität Göttingen. Nach Wallmodens Tod im Jahr 1811 hatte die königliche Familie die Kunstwerke erworben.