Mehr Telemedizin: Rettungshubschrauber fliegen seltener
Die ADAC-Rettungshubschrauber waren 2024 knapp 5.400 Mal in der Luft. Im Vorjahr waren es noch rund 5.700 Einsätze. Ein verstärkter Einsatz von Telenotärzten könnte ein Grund für den Rückgang sein.
Am häufigsten war der in Wolfenbüttel stationierte Rettungshubschrauber "Christoph 30" in der Luft um Menschenleben zu retten und zwar rund 1.500 Mal. Etwa 100 Einsätze weniger als im Jahr 2023, so die ADAC-Luftrettung. Ihre Helikopter in Niedersachsen sind auch in Uelzen und Sanderbusch (Landkreis Friesland) stationiert. Ähnlich zurückgegangen ist die Anzahl der Einsätze für "Christoph 44", den die DRF-Luftrettung von Göttingen aus fliegt. Der Intensivtransporthubschrauber des Landes Niedersachsen in Hannover hatte hingegen im vergangenen Jahr 40 Einsätze mehr als im Vorjahr.
Möglicher Grund: Telemedizin
ADAC- und DRF-Luftrettung nennen den zunehmenden Einsatz von Telemedizin als einen der Gründe für den Rückgang der Hubschrauber-Einsätze. Die Sanitäter im Rettungswagen können mithilfe der Telenotärzte zum Beispiel die Symptome der Patienten beurteilen oder über Medikamente und deren Dosierungen beraten. Auch aufgrund der erweiterten Kompetenzen der Notfallsanitäter rücken Rettungshubschrauber seltener aus, so eine Sprecherin der DRF-Luftrettung.
Ein Drittel der Einsätze nach Unfällen
Bundesweit flogen die ADAC-Rettungshubschrauber zu rund 49.000 Einsätzen. Dabei ging es anteilig in einem von drei Einsätzen um Verkehrs- oder Freizeitunfälle. In jedem vierten Fall rückten die Notfallsanitäter mit Hubschraubern an um Herzinfarkte oder andere Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems zu versorgen, bei fast jedem zehnten Einsatz waren laut ADAC Kinder und Jugendliche betroffen.
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