Landesforsten: Saatgut für Wälder könnte knapp werden
Dem Wald geht es schlecht - das sagt der Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, Klaus Merker. Alle Bäume litten unter Wassermangel. Dadurch gibt es auch weniger Saatgut. Engpässe seien möglich.
"Durch die Dürre sind viele Bäume kaputt gegangen oder weniger vital, also haben wir weniger Saatgut in der Ernte", sagte Merker der "Braunschweiger Zeitung". Dies könne die Wiederaufforstung der Wälder ausbremsen. Die klimatischen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte, speziell seit 2018, hätten im Wald viel ausgelöst, sagte Merker. Alle Baumarten wiesen Symptome auf, dass sie kränkeln und absterben. "Solange sich die Bodenspeicher nicht wieder auffüllen - dafür bräuchte es einen Regen über Monate - solange werden die Bäume kränkeln", sagte der Präsident der Landesforsten.
Kommen nachwachsende Bäume mit Trockenheit besser klar?
Doch mit mehr Niederschlägen ist nicht zu rechnen. Über das Jahr verteilt sollen sie etwa gleich bleiben - mit weniger Regen im Sommer und mehr im Winter, sagte Merker. Daher stellen sich die Landesforsten auf trockenere Sommer ein. Bäume, die jetzt aufwachsen, werden mit der Trockenheit im Sommer laut Merker "hoffentlich besser klarkommen, als eine Buche, die vor 100 Jahren gepflanzt wurde". Deswegen pflanzen die Landesforsten auch weiterhin die heimischen Arten.
Umwandlung zu Mischwäldern angestrebt
"Nur die Natur machen zu lassen, ist für uns keine Option", sagte Merker. Denn dann würden im Harz wieder Fichten wachsen. Die Landesforsten haben sich aber zum Ziel gesetzt, die heimischen Wälder gezielt zu Mischwäldern umzuwandeln. Allein im Harz seien im vergangenen Jahr 2,3 Millionen Setzlinge gepflanzt worden, heißt es.