Klinikum in Hann. Münden: Geschäftsführer abberufen
Der Leiter des Klinikums in Hann. Münden (Landkreis Göttingen) ist abberufen worden. Hintergrund ist ein laufendes Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Bonn wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit und Untreue.
Der Manager sitzt bereits seit rund vier Wochen in Untersuchungshaft. Seine Abberufung sei in der vergangenen Woche beschlossen worden, sagte Florian Friedel von der Hospital Management Group. Er hat übergangsweise die Geschäfte am Klinikum Hann. Münden übernommen. Die Ermittlungen hätten nichts mit der Tätigkeit des Geschäftsführers in Hann. Münden zu tun, betonte Friedel. Sie beträfen nur dessen frühere Tätigkeit am Marien-Hospital in Euskirchen (Nordrhein-Westfalen). Es gebe bisher keinerlei Anzeichen für Fehlverhalten an der Klinik in Hann. Münden. Man prüfe das aber, sagte Friedel dem NDR Niedersachsen.
Private Bauvorhaben über Klinikum abgerechnet?
Der Manager, der erst im September nach Hann. Münden gewechselt war, war wenige Monate zuvor an der Klinik in NRW nach internen Konflikten abberufen worden. In den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bonn geht es um mutmaßliche Unregelmäßigkeiten bei Bauvorhaben. Insgesamt wird gegen fünf weitere Verdächtige ermittelt. Beschuldigte sollen private Bauvorhaben über eingeweihte Bauunternehmer der Klinik in Rechnung gestellt und dann selbst freigegeben haben.
Schadenshöhe von mehreren Millionen Euro
Laut Staatsanwaltschaft besteht der dringende Tatverdacht der bandenmäßigen Untreue und eines besonders schweren Falls der Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr. Dem Klinikum soll ein Schaden in Höhe von mehreren Millionen Euro entstanden sein.