Kein Geld für Mitarbeiter: Krise bei Klavierbauer Grotrian-Steinweg
Der Braunschweiger Klavierbauer Grotrian-Steinweg steckt offenbar in der Krise. Beschäftigte beklagen, seit Wochen kein Gehalt mehr bekommen zu haben. Jetzt haben sie die IG Metall eingeschaltet.
Die 35 Beschäftigten, die in Braunschweig Klaviere für den Weltmarkt bauen, haben laut Gewerkschaft weder ihren Lohn für Juli bekommen noch Urlaubsgeld. Das Juni-Gehalt sei bereits zwei Wochen später gezahlt worden. Auch für den laufenden Monat geht die Gewerkschaft nicht davon aus, dass der chinesische Eigentümer, die Parsons Music Group, Gehalt zahlen wird. Deshalb hat die IG Metall das Arbeitsgericht Braunschweig eingeschaltet.
IG Metall rechnet mit Kündigungen
Grotrian-Steinweg hat nach Angaben der IG Metall in Deutschland kein eigenes Kapital mehr. Die Kommunikation mit der Parsons Music Group China, die ebenfalls Geldprobleme haben soll, sei sehr schwierig. Der NDR Niedersachsen hat aus Unternehmenskreisen erfahren, dass auf Braunschweiger Seite alles dafür unternommen werden soll, an einer Lösung zu arbeiten. Die Gewerkschaft rechnet allerdings damit, dass bald ersten Mitarbeitenden gekündigt wird.
China ändert Subventionspolitik für musikalische Ausbildung
Chinesische Unternehmen hatten nach Angaben der IG Metall in der Vergangenheit deutsche Klavierbauer übernommen, weil der Staat die musische Ausbildung massiv subventioniert hatte. Diese Subventionspolitik hat die chinesische Regierung laut IG Metall inzwischen jedoch geändert. Weil die Holzpreise gestiegen sind und die Inflation die Preise allgemein erhöht hat, sei daraufhin der Markt eingebrochen. Auch der andere Braunschweiger Klavierbauer Schimmel, der ebenfalls in chinesischer Hand ist, steckt in der Krise. Schimmel hatte sich bereits im März von mehr als 30 Beschäftigten getrennt und befindet sich seitdem in Kurzarbeit.