Göttingen: Baustart für Kinder- und Jugendhospiz "Sternenlichter"
In ganz Niedersachsen gibt es bislang nur zwei stationäre Hospize für Kinder und Jugendliche. In Syke (Landkreis Diepholz) und in Wilhelmshaven. In Göttingen wird nun ein weiteres Hospiz für junge Menschen gebaut.
"Lebensbegleitung statt Sterbebegleitung" lautet das Motto für das neue Kinder- und Jugendhospiz, das den Namen "Sternenlichter" trägt. Bereits im Januar 2020 begannen die ersten Vorbereitungen für den vierteiligen Neubau, der Platz für elf Patienten und Patientinnen bieten soll. Im Juni 2025 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.
Begleitung ab Diagnose
Ein Kinder- und Jugendhospiz unterscheide sich von einem Hospiz für Erwachsene, so Maren Iben, Sprecherin des Hospizes. "In einem Kinder- und Jugendhospiz ist es so, dass Kinder oder Jugendliche ab der Diagnose einer lebensverkürzenden Erkrankung aufgenommen werden können", sagt Iben. Im Gegensatz zum Hospiz für Erwachsene, wo Menschen erst in der letzten Lebensphase aufgenommen würden.
Familie wird in Behandlung mit einbezogen
Das Besondere an diesem Konzept ist laut Iben, dass Geschwister und Eltern an Angeboten des Hospizes teilnehmen können. "Es wird Freizeitangebote geben, psychologische Betreuung und Gruppenangebote, um betroffene Familien miteinander zu vernetzen." Insgesamt sollen Angehörige einen Aufenthalts-Anspruch von 28 Tagen im Jahr haben. Sollte sich jedoch der gesundheitliche Zustand des Kindes oder des Jugendlichen verschlechtern, würde diese Begrenzung aufgehoben werden.
Bedarf an Hospizplätzen ist in Deutschland hoch
Laut dem Bundesverband Kinderhospiz sind in Deutschland etwa 40.000 Kinder und Jugendliche von einer schwerwiegenden Erkrankung betroffen. Aber in Deutschland gibt es bundesweit bisher nur 19 stationäre Kinder- und Jugendhospize. Das Hospiz im Göttinger Stadtteil Grone soll das Angebot ab Juni 2025 erweitern.