Blick auf das Areal nach einem Großbrand in einem Braunschweiger Industriegebiet. © dpa-Bildfunk Foto: Frank Neuendorf

Großbrand in Chemiefabrik Braunschweig: Feuer ist gelöscht

Stand: 20.04.2024 13:06 Uhr

Nach dem Großbrand in einer Braunschweiger Chemiefabrik hat die Feuerwehr die letzten Glutnester gelöscht. Am Freitag wollten Brandermittler vor Ort ihre Arbeit aufnehmen.

Die Experten der Polizei bewegen sich buchstäblich auf schwierigem Terrain - denn die Reste der Gebäude gelten als einsturzgefährdet. Wann es erste Ergebnisse geben wird, war am Freitag entsprechend nicht absehbar. Die Feuerwehr hatte am Freitagmorgen eine Brandwache abgezogen und damit den Löscheinsatz beendet, sagte der Einsatzleiter dem NDR Niedersachsen. Geholfen hat dabei auch das Wetter: Der Regen habe die Situation entschärft, hieß es. Zuvor waren bis in den späten Donnerstagnachmittag immer wieder Glutnester aufgeflammt. Einsatzkräfte spürten diese mithilfe einer Drohne auf und löschten sie mit einem Wasserwerfer.

Videos
Aufnahme des Brandes einer Chemiefabrik in Braunschweig mit einer riesigen, schwarzen Rauchsäule. © Screenshot
1 Min

Braunschweig: Weiter Gefahr nach Brand in Chemiefabrik

Die Behörden warnen weiter davor, das Wasser aus Bächen und Gewässern zu nutzen, auch Tiere sollen ferngehalten werden. (18.04.2024) 1 Min

Feuer in Braunschweig: Ursache war wohl Verpuffung an einer Maschine

Das Feuer war am Dienstagmittag in der Fabrik in einem Gewerbegebiet am östlichen Stadtrand ausgebrochen. Brandursache war nach Informationen von NDR Niedersachsen eine Verpuffung an einer der Maschinen in der Chemiefabrik. Das Unternehmen füllt Sprays mit chemischen Stoffen ab, wie zum Beispiel Deodorants, Glasreiniger, Enteiser oder Imprägniermittel. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig: Wegen mehrerer Explosionen in einer Halle - und auch, weil ein unterirdischer Tank mit 29.000 Litern brennbarer Flüssigkeit bedroht war - mussten sich die Feuerwehrleute zunächst zurückziehen. Zudem kam es zu einer enormen Rauchentwicklung. Anwohnerinnen und Anwohner waren in der Folge zunächst aufgerufen, das Gebiet am Schöppenstedter Turm umgehend zu verlassen. Auch die benachbarte A39 musste vorübergehend gesperrt werden.

Mehrere Polizisten und Feuerwehrleute bei Einsatz verletzt

Während der Löscharbeiten waren zeitweise rund 200 Kräfte im Einsatz. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wurde ein Polizist schwer verletzt, als er an einer Sperrstelle mit einem Radfahrer zusammenstieß. Zwei weitere Polizisten erlitten leichte Rauchgasvergiftungen. Ein Feuerwehrmann erlitt leichte Verbrennungen, ein anderer Feuerwehrmann stürzte durch eine Druckwelle und verletzte sich leicht.

Stadt warnt vor Flüssen mit Brandrückständen

Ersten Erkenntnissen der Stadt Braunschweig zufolge ist bei den Löscharbeiten Löschwasser mit Brandrückständen in die nahe gelegenen Bäche Wabe und Mittelriede gelangt. Die Stadt warnt deshalb davor, das Wasser aus den Gewässern zu nutzen oder zu trinken. "Auch Tiere wie etwa Hunde sollten von den Gewässern ferngehalten werden", teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Ob giftige Stoffe ins Wasser oder in Böden gelangt sind, ist aber noch unklar. Sowohl die Stadt als auch Greenpeace haben Proben entnommen.

Weitere Informationen
Brandruine am Stadtrand von Braunschweig. Hier war in einer Chemiefabrik ein Brand ausgebrochen. Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden verletzt. © NonstopNews
1 Min

Braunschweig: Brand in Chemiefabrik ist noch nicht gelöscht (17.04.2024)

Die Löscharbeiten könnten laut Feuerwehr den ganzen Mittwoch andauern. Mehrere Einsatzkräfte wurden verletzt. 1 Min

Stau auf der Autobahn © dpa Foto: Christian Charisius

Verkehrsmeldungen für Norddeutschland

Staus, Baustellen und Gefahren-Hinweise: aktuelle Meldungen zum Verkehr für Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. mehr

Feuerwehr-Frau Märit Heuer und NDR Reporter Torben Hildebrandt vor einem Blaulicht-Hintergrund. © NDR Foto: Jessica Schantin/Evgen_Prozhyrko/alexeyrumyantsev

Mein Einsatz - der Feuerwehr-Podcast von NDR Niedersachsen

Explosion im Chemiewerk oder Waldbrand: Feuerwehrfrau Märit Heuer und NDR Reporter Torben Hildebrandt sprechen über spannende Feuerwehr-Einsätze. mehr

Jederzeit zum Nachhören
Der Braunschweiger Dom von oben. © NDR Foto: Julius Matuschik
8 Min

Nachrichten aus dem Studio Braunschweig

Was in Ihrer Region wichtig ist, hören Sie in dem Mitschnitt der 15:00 Uhr Regional-Nachrichten auf NDR 1 Niedersachsen. 8 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 19.04.2024 | 11:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Ein zerstörtes Auto an einem Baum: Ein 22-Jähriger kam bei einem Unfall zwischen Kalefeld und Oldenrode ums Leben. © Feuerwehr Gemeinde Kalefeld

Auto fängt Feuer: Tödlicher Unfall im Landkreis Northeim

Der 22-jährige Fahrer kam aus ungeklärter Ursache von der Fahrbahn und kollidierte mit einem Baum. Das Auto brannte aus. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen