Drogen-Razzia: Zehn Verdächtige in Untersuchungshaft

Stand: 11.05.2023 12:31 Uhr

Nach Razzien in Liebenburg (Landkreis Goslar) und in Semmenstedt (Landkreis Wolfenbüttel) ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen zehn Verdächtige. Die Männer sitzen nun in Untersuchungshaft.

Das habe der zuständige Haftrichter am Donnerstag entschieden, sagte Braunschweigs Erster Staatsanwalt Hans Christian Wolters dem NDR Niedersachsen. Bis die Beschuldigten angeklagt werden, dauere es mindestens drei Monate, schätzt Wolters.

Polizeipräsident: Schlag gegen Herstellung von Cannabis

Bei der Durchsuchung eines größeren Anwesens im Liebenburger Gewerbegebiet hatten die Ermittler am Dienstag rund 4.500 Pflanzen sichergestellt, teilte die Polizei mit. Den Verkehrswert der Cannabispflanzen schätzen die Fahnder auf rund eine Millionen Euro. Die Beschuldigten hätten die Pflanzen überwacht, bewässert, belüftet und beleuchtet, sagte Staatsanwalt Wolters. Der Braunschweiger Polizeipräsident Michael Pientka sprach von einem "empfindlichen Schlag gegen die illegale Herstellung von Cannabis in der Region Braunschweig."

Polizisten weiter auf Plantage im Einsatz

Den Angaben zufolge befindet sich die Plantage auf dem ehemaligen Gelände einer fleischverarbeitenden Firma. Dort waren laut Polizei Goslar rund 350 Beamtinnen und Beamte an dem Einsatz beteiligt. Die Plantage wird nun weiter abgebaut, und die Drogen werden sichergestellt und gelagert. Einige der Cannabispflanzen werden getrocknet und dann auf ihren THC-Gehalt untersucht. Je höher der Wirkstoff, desto höher könnte auch das Strafmaß für die Beschuldigten ausfallen.

Ermittlungen wegen gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln

Im Zusammenhang mit der Razzia nahmen die Fahnder laut Staatsanwaltschaft in Liebenburg sechs Personen fest. Vier weitere Festnahmen erfolgten im 30 Kilometer entfernten Semmenstedt. Dort haben etwa 50 Einsatzkräfte eine ehemalige Gewerbehalle durchsucht. Nach Angaben der Ermittler sollte dort eine Plantage entstehen. Da die Anlage aber noch im Aufbau begriffen war, konnten dort keine Marihuana-Pflanzen beschlagnahmt werden, hieß es. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt in beiden Fällen wegen des gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln.

Zeugen hatten die Polizei gerufen

Dem Großeinsatz in Liebenburg waren laut Polizei Hinweise aus der Bevölkerung vorausgegangen. Daraufhin hätten Fahnder Ermittlungen aufgenommen, so ein Sprecher. Dabei hätten sich ausreichend Anhaltspunkte dafür ergeben, dass auf dem Anwesen in größeren Mengen Marihuana-Pflanzen aufgezogen würden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 11.05.2023 | 15:00 Uhr

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