Betrug mit Windpark-Plänen: Ex-Manager erhalten Bewährungsstrafen
Das Landgericht Göttingen hat zwei Ex-Manager einer insolventen Firma zu Bewährungsstrafen verurteilt. Sie hatten wegen Betrugs mit erneuerbaren Energien in Millionenhöhe vor Gericht gestanden.
Die beiden ehemaligen Manager der insolventen Göttinger Erneuerbare Energie Versorgung AG (EEV) erhielten Bewährungsstrafen von einem Jahr und neun Monaten beziehungsweise einem Jahr und drei Monaten, wie der Vorsitzende Richter am Dienstag verkündete. Die beiden 68- und 55-Jährigen wurden wegen versuchten gewerbsmäßigen Betrugs und Kapitalanlagebetrugs verurteilt. Die beiden Männer können Revision einlegen.
Windpark befand sich in Sperrgebiet
Mit dem Urteil folgte das Landgericht den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Laut Anklage sollen die Ex-Manager Anlegerinnen und Anleger um mindestens 6,4 Millionen Euro gebracht haben. Sie sollen das Geld für den geplanten Windpark "Skua" an der Nordsee eingeworben haben. Dabei sollen sie jedoch die schlechten Chancen für den Windpark verschwiegen haben. Dieser sei nicht genehmigungsfähig gewesen, weil er sich in militärischem Sperrgebiet befunden hätte. Auch sollen Anlegerinnen und Anleger bei der Finanzierung eines Biomassekraftwerks getäuscht worden sein.
Ursprünglich waren fünf Ex-Manager angeklagt
Der Richter betonte, dass sich die beiden Männer nicht selbst bereichert hätten und es Bestrebungen gegeben habe, die Projekte umsetzten. Zudem hätten sie Entschädigungen gezahlt. Ursprünglich waren fünf Ex-Manager angeklagt. Die Verfahren gegen zwei mutmaßlich Hauptschuldige wurden aber abgetrennt, der Prozess gegen einen dritten Angeklagten pausiert derzeit.