14-jähriger Schüler auf Klassenfahrt im Zug vergessen
Ein Schüler ist auf der Rückfahrt von einer Klassenfahrt von Hamburg nach Wolfsburg in einem Zug vergessen worden. Die Mutter erhebt Vorwürfe gegen die Schule. Die weist die Kritik zurück.
Die Mutter des 14-Jährigen sagt, ihr Sohn sei im Zug eingeschlafen. Dadurch habe er den Umstieg in Uelzen verpasst. Den beiden Lehrkräften, die die 26 Schülerinnen und Schüler auf der Fahrt im Mai begleiteten, sei das zunächst nicht aufgefallen. Der Zug aus Hamburg sei sehr voll gewesen. Deshalb habe sich der Junge einen Platz abseits seiner Klassenkameraden gesucht. Als die Klasse in Uelzen bemerkte, dass der Junge fehlt, war der Zug schon weitergefahren.
Mutter: Sohn hat die Schule gewechselt
Per Telefon schlug eine der Lehrerinnen vor, dass der Junge die Fahrt eigenständig fortsetzt. Die Lehrerin wollte ihm ein Ticket und den Fahrplan auf sein Smartphone schicken. Die Mutter fuhr aber lieber selbst nach Celle, um ihren Sohn dort am Bahnhof abzuholen. Die Mutter sagt, sie fühle sich von der Klassenlehrerin und der Schulleitung der Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule schlecht behandelt. Sie habe zwei Wochen auf eine Entschuldigung der Schulleitung gewartet. Ihr Sohn gehe inzwischen auf eine andere Schule.
Schule: Kein Fehlverhalten der Lehrer feststellbar
Die Schule weist die Kritik der Mutter von sich. Die Lehrkräfte hätten die Schülerinnen und Schüler über die Fahrt "vorbildlich informiert". "Die Schüler wussten, wann und wo sie umsteigen müssen", teilte die Schule mit. "Man kann von einem Schüler der 8. Klasse erwarten, dass er sich an die Vorgaben der Lehrkräfte hält und darauf achtet, dass er die Gruppe nicht verliert." Es sei sehr schnell bemerkt worden, dass der Junge fehle und der Kontakt zu ihm und seiner Mutter sei hergestellt worden. Der Vorfall sei umfassend geprüft und kein Fehlverhalten der betreuenden Lehrkräfte festgestellt worden. "Dass sich jetzt die Mutter des Jungen vier Monate nach der Fahrt an die Medien wendet, nachdem sie sich geweigert hat, mit uns ein persönliches klärendes Gespräch in der Schule zu führen, lässt Fragen offen", so die Schule weiter. Zuerst hatte die Wolfsburger Allgemeine Zeitung über den Vorfall berichtet.