Weniger Krankschreibungen wegen Covid-Folgen in Niedersachsen
In Niedersachsen haben sich im vergangenen Jahr weniger Menschen wegen Post- oder Long-Covid krankschreiben lassen, als in den Jahren zuvor. Das geht aus einer Analyse der Krankenkasse AOK hervor.
Demnach wurde der Höchstwert vor zwei Jahren erreicht: Im April 2020 wurden mehr als 370 von 100.000 erwerbstätigen Versicherten der AOK wegen Long-Covid, Post-Covid oder des chronischen Fatigue-Syndroms (CFS) krankgeschrieben. Das sei der Spitzenwert gewesen, so die AOK. Bis Ende vergangenen Jahres sank die Zahl nach Angaben des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) auf 137 Personen. "Insgesamt waren seit Pandemie-Beginn etwa 43 Prozent aller durchgehend erwerbstätigen Versicherten der AOK Niedersachsen mindestens einmal im Zusammenhang mit einer akuten Covid-19-Infektion arbeitsunfähig", sagte Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK.
Lange Ausfallzeiten wegen Covid-Folgen
Aus den Daten des WIdO geht zudem hervor, dass Betroffene aufgrund der Langzeitfolgen nach einer Covid-Infektion weiterhin lange arbeitsunfähig sind. So lag die Dauer der Krankschreibung bei Post-Covid-Erkrankungen bei etwa 31 Tagen. Betroffene von Long Covid wurden im Durchschnitt an rund 41 Tagen krankgeschrieben. Personen, die nach überstandener Covid-Infektion unter Langzeitfolgen leiden, benötigen laut Peter weiterhin spezielle Hilfe. Das Land hat daher gemeinsam mit der AOK im August eine Beratungshotline unter der Telefonnummer (0511) 120 29 00 eingerichtet. Die Hotline ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 10.00 bis 14.00 Uhr erreichbar. Die AOK ist mit 800.000 Mitgliedern die größte Krankenkasse in Niedersachsen.
Stichwort: Post-Covid und Long-Covid
- Von Long Covid ist die Rede, wenn Beschwerden länger als 28 Tage andauern
- Von Post-Covid wird gesprochen, wenn Symptome länger als drei Monate nach der Infektion anhalten