Waggon-Kletterer und Co.: Immer mehr Unfälle an Bahnanlagen
In Niedersachsen hat sich die Zahl von Unfällen an Bahnanlagen binnen eines Jahres fast verdoppelt. Ein Grund sind waghalsige Aktionen von jungen Menschen, die etwa auf Bahnwaggons klettern.
Für das Jahr 2022 hat die Bundespolizei in Niedersachsen 332 Unfälle auf freien Strecken, Brücken und in Tunnelbereichen erfasst. Ein Jahr zuvor lag die Zahl noch bei 168. Besonders groß ist der Anteil im Großraum Hannover: Allein dort ereigneten sich 225 solcher Vorfälle.
Weitere Fälle auch in diesem Jahr
Ein Grund dafür liegt nach Ansicht der Bundespolizei an waghalsigen und leichtsinnigen Aktionen von jungen Menschen. So auch in den vergangenen Monaten: Im Landkreis Hildesheim kletterte vor knapp drei Wochen eine 21-jährige am Bahnhof in Hoheneggelsen auf einen Strommast, bekam einen Stromschlag und starb. Im April wurde ein 13-Jähriger lebensgefährlich in Langenhagen (Region Hannover) verletzt, nachdem er auf einen Güterwaggon geklettert war - und zu nah an die Oberleitung kam.
Kampagne von Bundespolizei und Deutscher Bahn
Die Bundespolizei warnt eindringlich vor solchen Mutproben. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn haben die Einsatzkräfte eine Kampagne gestartet. Sie trägt den Titel: "Achtung Bahnstrom! 15.000 Volt sind tödlich! Sucht euch was anderes!"